Dramatischer Unfall beim Formel Eins Rennen in Japan
Rennabbruch in Suzuka - Hamilton siegt vor Rosberg und Vettel
Nach dem Rennwochenende in Japan steht die Formel Eins Kopf - schon am Samstag Vormittag gab es einen gehörigen Paukenschlag, als der amtierende Weltmeister Sebastian Vettel offiziell mitteilte, dass er zum Ende der Saison vorzeitig seinen Rennstall Red Bull verlassen wird. Was anfangs nur als Gerücht kursierte, gilt mittlerweile als sicher: der 27-jährige Heppenheimer wechselt 2015 zu Ferrari und ersetzt dort Fernando Alonso. Das Rennwochenende hatte aber auch seine tragische Seite: Jules Bianchi raste während des Rennens ins Suzuka in einen Rettungsbagger und erlitt schwere Kopfverletzungen. Der Unfall stellte den Sieg von Lewis Hamilton vor seinem Teamkollegen Nico Rosberg und Sebastian Vettel vollständig in den Schatten.
Schwere Regenfälle und schlechte Sichtverhältnisse sorgten für Probleme
Die schlechten Sichtverhältnisse und die regennasse Fahrbahn, machten den Piloten in Suzuka das Leben schwer. Durch einen heranziehenden Taifun wurde kurzzeitig sogar über einen früheren Rennstart nachgedacht, was allerdings vom Rennstreckenbesitzer Honda abgelehnt wurde. Das Rennen wurde schließlich wegen der kritischen Rennbedingungen sicherheitshalber hinter dem Safety Car gestartet. Wenig später folgte eine erste Unterbrechung, weil die Strecke wegen des Regens unbefahrbar war.
Jules Bianchi rast in Rettungsbagger und verletzt sich schwer
In der 44. Runde forderte das Wetter dann sein erstes Opfer: Adrian Sutil kam von der nassen Fahrbahn ab und rutschte in die Streckenbegrenzung. Der Deutsche schied dabei aus dem Rennen aus, blieb aber unverletzt. Dementsprechend wurde von der Rennleitung eine Gelb- und keine Safety-Car-Phase eingeläutet, was nachträglich für viel Kritik sorgte. Denn nur eine Runde später kam Marussia Pilot Bianchi an exakt der gleichen Stelle von der Fahrbahn ab und raste ungebremst in den Rettungsbagger, der mit der Bergung des Rennwagens von Sutil beschäftigt war. Bianchis Fahrzeug schob sich unter den Kran des Bergungsfahrzeugs. Der Franzose erlitt dabei schwere Kopfverletzungen. Der bewusstlose Fahrer wurde schon an der Unfallstelle behandelt und sollte zunächst mit einem Rettungshubschrauber in das Mie-General-Krankenhaus geflogen werden. Letztlich entschieden sich die Rettungskräfte jedoch für einen Transport im Rettungswagen, da dieser besser ausgerüstet war. Kurze Zeit später wurde der 25 Jahre alte Fahrer nach Hirnblutungen operiert und wird seither auf der Intensivstation behandelt. Aus Familienkreisen Bianchis wird der Zustand des Piloten als kritisch beschrieben.
Unfall Bianchis überschatten Siegerehrung
Nach dem vorzeitigen Rennabbruch und der ernsten Lage Bianchis, standen sowohl Fans als auch Fahrer unter Schock. Ferrari-Teamchef Marco Mattiacci sagte zum Beispiel seine Pressetermine ab und begleitete Bianchi in die Klinik. Dementsprechend geriet auch die Siegerehrung zur Nebensache. Mit seinem Sieg baute Lewis Hamilton seinen Vorsprung vor seinem Teamkollegen Nico Rosberg um 10 WM Punkte aus. Der drittplatzierte Sebastian Vettel konnte sich in der WM Tabelle auf Rang 4 verbessern und überholte Fernando Alonso (Ferrari), der nun auf Platz 5 steht. Dritter in der WM-Wertung bleibt Daniel Ricciardo (Red Bull), der in Suzuka den vierten Rang holte.