Der Große Preis von Großbritannien
Silverstone - eine der schnellsten Strecken der Welt
Am Sonntag macht die Formel Eins auf einer der traditionsreichsten Strecken der Welt halt: dem Kurs von Silverstone. 1948 erbaut, fand im selbstbetitelten „Home of British Motor Racing“, dem Zuhause des Britischen Motorsports, 1950 das erste Formel Eins Rennen überhaupt statt. Seitdem wurde der Kurs stetig aus- und umgebaut und gehört mit dem aktuellen Streckenlayout zu einem der schnellsten Kurse der Welt, bei dem die Piloten im Rundenschnitt mit rund 217 km/h unterwegs sind.
Anspruchsvolle, schnelle Kurven und das britische Wetter
Silverstone ist berühmt-berüchtigt für seine langsamen bis sehr schnellen und fließenden Kurvenkombinationen, die nicht selten mit Geschwindigkeiten von über 250 km/h absolviert werden. Speziell die Abfolge Copse, Maggots und Becketts verlangt von den Piloten nicht nur fahrerisches Können, sondern darüber hinaus ein sorgfältig abgestimmtes Auto und ein gutes Reifenmanagement mit mittleren bis harten Mischungen.
Als weitere Tücke auf der 5,891 Kilometer lange Strecke gilt zudem das typisch britische Wetter. Bei plötzlich aufkommenden Regenfällen verwandelt sich der sonst grobe Asphalt schnell in eine regelrechte Rutschbahn, die in Kombination mit wechselnden Winden und starken Böen das sensible Fahrverhalten der Rennwagen durch Dysbalance und starke Untersteuerung immer wieder verändert und so die Abstimmungsarbeiten erschweren. Dies hat in der Vergangenheit nicht selten dazu geführt, dass sich die Kräfteverhältnisse während eines laufenden Rennens mehrfach verschoben haben und so mancher Pilot den sicher geglaubten Sieg am Ende doch abgeben musste.
Nico Rosberg ist auch für Silverstone 2014 klarer Favorit
Für das kommende Rennen gilt Nico Rosberg mit seinem Silberpfeil als Favorit. Der derzeit Führende in der WM-Wertung konnte bereits im letzten Jahr den Britischen Grand Prix für sich entscheiden und befindet sich derzeit in absoluter Topform. Durch seine ausgebaute Führung beim letzten Rennen in Österreich, könnte sich der junge Mercedes Pilot theoretisch sogar einen Totalausfall leisten ohne seine Führung an seinen größten Konkurrenten und Teamkollegen Lewis Hamilton zu verlieren. Der Brite wird hingegen alles tun um auf seiner Heimstrecke zu überzeugen und den Vorsprung von aktuell 29 Punkten auf Rosberg zu verkleinern.
Gute Chancen auf Punkte hat auch Vize-Weltmeister Fernando Alonso (Ferrari), der das Rennen von Silverstone bereits 2006 und 2011 gewinnen und die letzten zwei Jahre als Zweiter und Dritter auf dem Podest stehen konnte. Für den amtierenden Weltmeister Sebastian Vettel, dürfte es dagegen auf dem schnellen Kurs schwierig werden, da der Renault-Motor seines Red Bull Boliden aktuell nicht mit den stärkeren Mercedes Maschinen mithalten kann. Vettel wäre also durchaus ein Kandidat, der von den britischen Wetterkapriolen profitieren könnte.
Silverstone in pink – Gedenken an John Button
Für den Briten Jenson Button aus dem McLaren Rennstall, der aktuell auf dem achten Platz der WM-Tabelle steht, wird das Rennen in jedem Fall etwas Besonderes. Mit seiner „Pink for Papa“ Kampagne hat der 34 jährige zum Gedenken an seinen Vater John Button aufgerufen, der Anfang diesen Jahres an einer Herzattacke starb. Der ehemalige Rallycross Fahrer war für seinen Sohn eine wichtiges Vorbild und eine Inspiration für den Weg in den Automobilsport. Mit seiner Kampagne und dem Verkauf pinker „John Buttons Tribute T-Shirts“, werden Familienangehörige, Freunde und Fans dem Vater Buttons gedenken. Jenson Button selbst, wird bei diesem, für ihn emotionalen Rennen, ebenfalls pink tragen und zwar in Form eines speziell pink-lackierten Helms. Der Erlös der Kampagne wird zu Gunsten der Henry Surtees Foundation für Kopfverletzungen und Traumata gespendet.