Alonso hatte zu wenig Zeit
Riskantere Strategien versuchen
Fernando Alonso kämpfte wie ein spanischer Löwe um seinen Platz auf dem Podest. Doch am Ende hörte man über Funk: "Ich gebe auf!" Ein Satz, den der Ferrari-Pilot selten ausspricht und sofort nach dem Rennen erklärte. "Ich habe für 20 Runden alles gegeben, aber es gab keinen Weg noch mehr zu tun, mit nur noch zwei Runden zu fahren", zeigte Alonso auf, der sich hinter Jenson Button auf der fünften Position einsortierte.
Während man am Samstag noch nicht bei der Musik war, konnte Alonso im Rennen mit McLaren und Red Bull kämpfen, was er als "gewöhnlich in diesem Jahr" beschrieb. Am Anfang hatte Alonso allerdings Probleme. "Am Start hatte ich etwas damit zu kämpfen, die Geschwindigkeit der Führenden mitzugehen, weil nach ein paar Runden der superweiche Reifen Untersteuern produzierte", erklärte der Spanier. Als er schließlich noch im Verkehr steckenblieb verschlimmerte das die Situation mit den Pneus sogar noch, da weniger mechanischer Anpressdruck vorhanden war.
Zu spät für das Podest
Mit den superweichen Reifen zum Ende und freier Fahrt wurde Alonso aber deutlich schneller. "Ich war in der Lage Druck zu machen, so hart ich konnte, aber es war dann schwierig die kleine Gruppe, die um das Podest kämpfte, zu erreichen", schilderte der 30-Jährige, der die Qualifying-Leistung des 150° Italia verbessern möchte. "Wir werden nicht aufgeben, in den verblieben Rennen der Saison noch einen Sieg einzufahren." Das soll eventuell auch mit einer riskanteren Strategie funktionieren.
Felipe Massa war mit seinem sechsten Platz nicht zufrieden, "weil kleine Probleme mich daran hinderten, ein besseres Resultat einzufahren." Zwar seien der Start und die ersten Runden gut verlaufen, aber nach seinem ersten Stopp fand er sich hinter Nico Rosberg und Jenson Button wieder. Auch Massa hatte wie Alonso auf den superweichen Reifen zu Beginn Probleme. "Aber dann, als ich auf den weichen Reifen war, haben wir es hinbekommen, sehr schnell zu fahren", freute sich der Brasilianer.
Unglücklicherweise war auch der zweite Stopp nicht ideal gelegt, denn danach war er hinter Jaime Alguersuari und Paul di Resta, die um die Plätze kämpften. "Ich habe kostbare Zeit verloren, die es Fernando ermöglichte, an mir vorbeizugehen", zeigte sich der 30-Jährige enttäuscht.
Spiegelbild des Samstags
Die Begeisterung bei Chefingenieur Pat Fry hielt sich auch in Grenzen, da er ein Spiegelbild des Samstags erkannte. "Wir können davon sicher nicht überrascht sein: wir sind uns wohl darüber bewusst, dass es schwierig wird, um die Top-Plätze zu kämpfen, wenn wir uns in die dritte Reihe qualifizieren und denen, die vor dir startet nichts passiert und alles perfekt läuft", zeigte sich Fry selbstkritisch. Genau diese beiden Dinge wären heute nicht passiert, weshalb das Resultat nur logisch sei.