1. Freies Training
Webber dominiert, Heidfeld mit Problemen
Nach dem enttäuschenden Abschneiden bei seinem Heimrennen in Melbourne musste Mark Webber viel Kritik einstecken. Am Donnerstag kursierten Meldungen im Fahrerlager, dass Webbers Chassis nicht ganz in Ordnung gewesen sei. Der Australier wollte sich dazu nicht weiter äußern, sein Teamchef Christian Horner spielte die Aussagen herunter. So oder so: Im 1. Freien Training in Malaysia lief beim Australier alles nach Plan - Bestzeit mit 1,8 Sekunden Vorsprung auf den ersten Verfolger Lewis Hamilton!
Bei Webbers Teamkollegen Sebastian Vettel gab es derweil eine Premiere: Zum ersten Mal seit dem Saisonauftakt in Melbourne setzte das Team das Energierückgewinnungssystem KERS ein. Der Test verlief jedoch nicht ohne Probleme: Auf seiner ersten Ausfahrt musste Sebastian Vettel nach einigen Runden ohne KERS auskommen. Seine weiteren Anläufe gegen Ende des Trainings wurden jeweils von gelben Flaggen wegen Abflügen anderer Piloten beeinträchtigt. So landete Vettel am Ende nur auf Position 17.
Hinter dem überlegenen Webber und Lewis Hamilton reihte sich Michael Schumacher im Mercedes auf dem dritten Platz ein - allerdings schon mit 2,1 Sekunden Rückstand auf die Bestzeit. Nico Hülkenberg, Pastor Maldonado, Felipe Massa, Nick Heidfeld und Rubens Barrichello komplettierten die Top-8.
Defekte bei Renault
Für Heidfeld setzte sich am Freitag die Pechsträhne von Melbourne fort: Der Lotus-Renault-Pilot musste sein Auto nach nur sechs Runden mit einem Defekt am rechten Vorderrad an der Box abstellen. Nachdem er die zwischenzeitliche Bestzeit erzielt hatte, blieb Heidfelds rechtes Vorderrad bei einem Bremsmanöver stehen. Der Deutsche schleppte das Auto mit schleifendem Unterboden an die Box zurück. Sein Training war jedoch zu Ende.
Eine Viertelstunde vor Trainingsende erwischte das gleiche Problem auch Heidfelds Teamkollegen Vitaly Petrov: Auch beim Russen explodierte beim Anbremsen die Bremsscheibe - in seinem Fall die links vorne. In Folge des Defekts drehte sich der Dritte von Melbourne in Kiesbett, konnte aber unverletzt aussteigen.
"Das rechte Vorderrad hat blockiert und nicht mehr aufgehört", erklärte Heidfeld. "Ob es bei Vitaly das gleiche Problem war, weiß ich noch nicht, das analysieren wir gerade noch." Bislang sei dieses Problem bei den Testfahrten nicht aufgetreten. "Deshalb waren wir etwas überrascht. Wir haben natürlich ein paar Ideen, aber noch nichts Spruchreifes."
Heftiger Abflug von d'Ambrosio
Einen ähnlich überraschenden Crash erlebte F1-Rookie Jerome d'Ambrosio, dem bei voller Fahrt vermutlich die Aufhängung brach. Als Folge flog der Belgier ins Kiesbett ab, wo er wenige Minuten vor dem Ende des Trainings ohne linkes Vorderrad zum Stehen kam. Der Virgin-Pilot blieb wie Petrov nach seinem Abflug unverletzt.
Nur unwesentlich besser lief das Training für Hispania Racing. Während Tonio Liuzzi immerhin einige Runden abspulen konnte, schlug am F111 von Narain Karthikeyan erneut der Defektteufel zu: Der Inder zog schon bei seiner zweiten Herausfahrt aus der Box eine Rauchwolke hinter sich her und musste das Auto wenig später an der Strecke abstellen. In den letzten Minuten konnte Karthikeyan allerdings noch einmal auf die Strecke gehen.