Spengler nach Abbruch-Sieg überglücklich
Rennleitung hat richtig entschieden
Bruno Spengler sicherte sich in einem spannungsgeladenen Chaos-Rennen auf dem völlig verregneten Norisring seinen zweiten Saisonsieg 2011 und seinen insgesamt dritten Triumph auf dem Stadtkurs. So sehr, wie in diesem Jahr, hatte er bei seinen bisherigen Erfolgen wohl auch noch nicht kämpfen müssen - bei sintflutartigen Regenfällen, herrschten in Nürnberg teilweise unfahrbare Bedingungen.
"Gegen Ende war es richtig schwer und irgendwann unmöglich", beschrieb der Sieger die Verhältnisse. "Besonders mit frischen Reifen aus der Boxengasse heraus zu fahren, war sehr hart. Es war ein schwieriges Rennen und eines der schwierigen Rennen meiner Karriere", sagte der neue Meisterschaftsführende, der anfügte: "Das war heute wirklich harte Arbeit. Im ersten Abschnitt war es noch in Ordnung und die Strecke nicht so schlecht, aber als es anfing heftiger zu regnen, stand man natürlich schnell einmal quer und die Bremsen blockierten."
Nicht immer 100 Prozent gegeben
"Teilweise bin ich da nicht 100 Prozent gefahren, sondern eher 85 oder 90 Prozent, denn manchmal war es schon etwas gefährlich. Auch zehn Runden vor dem Safety Car hatte man zum Teil schon durchdrehende Räder im vierten Gang", beschrieb der HWA-Pilot und fügte hinzu: "Das war für alle sehr herausfordernd." Das gute Resultat habe er aber auch seinem Team zu verdanken, sagte der Mercedes-Pilot und erklärte: "Der zweite Stopp war wirklich sehr schnell und für sie war es bei diesen Bedingungen an der Boxenmauer ja auch hart."
"Manchmal wusste ich nicht wirklich, wo ich gerade genau war, aber sie haben mich sehr gut durch das Rennen geführt", lobte der Kanadier. "Meine ersten Runden waren sehr gut, aber dann bekam ich etwas Probleme und rutschte viel herum - das ändert sich bei solchen Bedingungen eben einfach immer von Runde zu Runde", wusste Spengler, der dagegen auch ein einfaches Rezept hatte: "Man muss einfach immer konzentriert bleiben und das Beste geben, egal wo man sich gerade befindet."
Der Engel hat heute gewonnen
Der Regen auf der Strecke sei dann aber teilweise zu stark gewesen, meinte Spengler. "Man hatte sogar hinter dem Safety Car Aquaplaning", erklärte er. Vor diesem Hintergrund gab es aber auch Lob für den Rennabbruch durch die Verantwortlichen. "Danke an die Rennleitung, die am Ende die richtige Entscheidung getroffen hat. Auch hinter dem Safety Car zu starten war eine gute Entscheidung, um die Strecke erst einmal bisschen trocknen zu lassen", lobte Spengler, der allerdings auch seine eigene Mannschaft und die Fans nicht vergessen wollte.
"Dank auch an die Zuschauer, dass sie bei diesen schlechten, kalten und regnerischen Bedingungen geblieben sind - das ist fantastisch. Und genauso gilt mein Dank dem Team. Die Strategie war mega, das Auto super und ich freue mich sehr", so der Kanadier. Im Cockpit hätte man als Fahrer bei solchen Bedingungen immer einer Kampf mit sich selbst, erklärte Spengler.
"Es gibt einen Engel und einen Teufel auf der Schulter. Der Engel hat heute gewonnen - der hat gesagt: "Es ist zu viel Wasser auf der Strecke und man sollte lieber vorsichtig sein!" Der Sieg tut in jedem Fall super gut", freute sich der Mercedes-Fahrer, der nun in der Meisterschaft drei Punkte Vorsprung auf Audi Verfolger Martin Tomczyk hat. "Die Führung ist schön und ich will auf jeden Fall gewinnen, aber es ist noch ein weiter Weg. Ich denke jetzt von Rennen zu Rennen, um das Beste herauszuholen. Heute werde ich genießen, aber morgen wird der Fokus dann wieder nach vorne gerichtet", versprach der HWA-Pilot seinen Fans.