Rockenfeller

Auf die Zähne beißen

[01.07.2011] DTM

Mike Rockenfeller ist wieder da - nach seinem heftigen Unfall bei den 24 Stunden von Le Mans und seinem Lausitz-Aussetzer, steigt der Audi-Pilot am Norisring wieder ins Cockpit. Rockenfeller fühlt sich nach zahlreichen Ärzte-Checks und Tests wieder fit genug, um in die DTM zurückzukehren. "Ich habe in den vergangenen Tagen wieder Sport machen können und bin am Mittwoch Kart gefahren", erklärte er am Freitag. "Vom Gefühl her hatte ich schon vorher gewusst, dass das Rennen am Norisring hinhauen müsste."

Ein Einsatz auf dem EuroSpeedway sei hingegen nicht möglich gewesen, stellte der 27-Jährige klar. "Es war nicht möglich, vernünftig in der Lausitz zu fahren", so Rockenfeller. Zwar habe es ihm schwer gefallen, nach Hockenheim eine weitere Nullrunde zu kassieren, doch er war froh, zuhause geblieben zu sein. "Die Rippen spüre ich jetzt noch ein bisschen", gab er zu. "Aber da muss man auf die Zähne beißen, dann geht das schon."

Alles ging so schnell

Neben dem vergangenen DTM-Lauf musste Rockenfeller auch auf das 24-Stunden-Rennen am Nürburgring verzichten. Einfach sei es nicht gewesen, zum Zuschauen verdammt gewesen zu sein, gestand er. "Aber man lernt, das Rennen fahren wieder zu schätzen", stellte Rockenfeller fest.

Bei seinem Crash in Le Mans hatte er sich nichts gebrochen, sondern war glücklicherweise mit zwei kleinen Schnittwunden davon gekommen. "Ich wusste, dass es ein heftiger Unfall war", erinnerte sich Rockenfeller an die Situation zurück. "Noch im Krankenhaus habe ich mir die Bilder angeschaut." Bis zu seinem Einschlag in der Bande konnte er sich von an den Vorfall erinnern. "Aber dann ging alles so schnell und ich konnte nicht mehr reagieren", meinte Rockenfeller.

Keine Schuld

Er war in der Nacht mit einem Ferrari kollidiert und anschließend in die Mauer abgeflogen. "Mich traf keine Schuld. In erster Linie bin ich froh, dass mir nichts passiert ist. Alles andere ist mir erst einmal egal", meinte Rockenfeller ehrlich. Angeblich darf der Unfallverursacher, ein US-amerikanischer Manager, nie mehr in Le Mans starten. "Das finde ich absolut richtig", so Rockenfeller. "Und schade, wenn man nicht einmal den Anstand besitzt zu fragen, ob alles in Ordnung ist." Auch im kommenden Jahr will Rockenfeller wieder beim Langstrecken-Klassiker an den Start gehen

Jetzt gilt es erst einmal, im Kampf um die DTM-Krone wieder an Boden zu gewinnen. "Ich liege relativ weiter hinter Martin Tomczyk, da mache ich mir keine Gedanken", so Rockenfeller. "Aber ich will zeigen, dass ich wieder fit bin, und dann ein gutes Rennen fahren."

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