BMW verabschiedet Theissen
Ende einer Ära
Am Mittwochabend wurde Mario Theissen in der Münchener BMW Classic im Rahmen einer emotionalen Veranstaltung offiziell verabschiedet. Ab 1. Juli übernimmt Jens Marquardt die alleinige Verantwortung für alle Rennsport-Projekte von BMW.
Über 100 Wegbegleiter, darunter der amtierende Formel-1-Weltmeister Sebastian Vettel, Nick Heidfeld, Alessandro Zanardi, Peter Sauber, Franz Tost, Norbert Haug, Stefano Domenicali und die aktuellen BMW Werksfahrer, aus allen Bereichen der Karriere von Mario Theissen blickten gemeinsam auf die vergangene Zeit zurück - natürlich mit klarem Fokus auf seine Funktion als BMW Motorsport Direktor. In dieser Zeit konnte Theissen unzählige Siege und Titel von BMW Teams und Fahrern in unterschiedlichen Championaten und Disziplinen feiern.
Emotionaler Abschied
"Ich habe die vergangenen 34 Jahre bei BMW sehr genossen", sagte Theissen. Ich hatte das Glück, mein ganzes Berufsleben für ein faszinierendes Unternehmen zu arbeiten, in dem mir immer spannendere Aufgaben übertragen wurden. Für mich war der Motorsport die Steigerung all dessen, was ich vorher erlebt hatte. Extremer Zeitdruck, Fort- und Rückschritte im Zwei-Wochen-Takt, Triumphe und Dramen, und das Ganze in aller Öffentlichkeit. Es war eine fantastische Zeit."
Gestartet in der damals gerade erst gegründeten Motorenberechnung, hat Theissen genau die Hälfte seiner 34 Jahre in Diensten von BMW zur Entwicklung von Serienfahrzeugen beigetragen. Die andere Hälfte bestand aus fünf Jahren Innovationsprojekten und zwölf Jahren Motorsport. Gleich bei seinem ersten großen Rennen, dem 24-Stunden-Rennen von Le Mans 1999, gelang mit dem BMW V12 LMR der triumphale Gesamtsieg.
Es folgten Erfolge in Serie, ganz gleich ob in der Formel 1, auf der Langstrecke oder im Tourenwagensport. Auch die Nachwuchsförderung lag Theissen am Herzen. Unter seiner Leitung brachte die Formel BMW zahlreiche heutige Formel-1-Piloten hervor, allen voran Sebastian Vettel.