Audi ist bereit für die DTM-Premiere in München
Albuquerque und Ekström mit Erfahrungs-Vorsprung
Dort, wo bis 2005 der FC Bayern München und 1860 München ihre Heimspiele in der Fußball-Bundesliga austrugen und 1972 die Olympischen Sommerspiele stattfanden, dröhnen Mitte Juli erstmals die rund 470 PS starken V8-Motoren der DTM-Rennwagen. Um Meisterschaftspunkte geht es für Martin Tomczyk, Timo Scheider & Co. bei der mit Spannung erwarteten DTM-Premiere in München (noch) nicht. Doch der Ehrgeiz, das prestigeträchtige Rennen vor heimischem Publikum zu gewinnen, ist groß.
Exakt 1,192 Kilometer ist die Strecke lang, die im Olympiastadion in München in den vergangenen Monaten entstanden ist. Dazu wurde im April der Rasen entfernt und der gesamte Innenraum des Stadions asphaltiert. Anfang Juni hatte Audi-Pilot Filipe Albuquerque die Gelegenheit, den noch provisorisch mit Pylonen markierten Kurs am Steuer des Audi A4 DTM zu erkunden.
Erfahrung vom Race of Champions
Dass ausgerechnet einer der drei Neulinge aus der aktuellen DTM-Mannschaft von Audi dazu auserkoren war, hat einen guten Grund: Der Portugiese gewann im vergangenen Jahr das "Race of Champions" in Düsseldorf, das ebenfalls in einem Stadion ausgetragen und von der ehemaligen Audi-Werksfahrerin Michèle Mouton organisiert wird. Dabei bezwang er unter anderem Formel-1-Weltmeister Sebastian Vettel.
Ein anderer Pilot aus den Audi-Reihen hat das "Race of Champions" sogar schon dreimal gewonnen: Mattias Ekström triumphierte 2006 im Stade de France in Paris, 2007 im Wembley-Stadion von London und 2009 im Pekinger "Vogelnest", wo er im Finale Michael Schumacher bezwang. Albuquerque und Ekström wissen daher ganz genau, worauf sich die Fans freuen dürfen.
Allerdings hebt sich das DTM-Rennen in München in vielen Punkten vom "Race of Champions" ab. Die Fahrer sind in München nicht auf zwei getrennten Kursen unterwegs, sondern auf ein und derselben Strecke. Start und Ziel liegen in Gegenrichtung unmittelbar nebeneinander, sodass die Zuschauer am Ende jeder halben Runde ganz genau sehen können, wer gerade die Nase vorn hat.
Zudem fahren die DTM-Stars nicht mit zugelosten Autos, sondern mit ihren Einsatzfahrzeugen aus der DTM. Und last but not least ist ab den Viertelfinalläufen jeweils ein Boxenstopp vorgeschrieben, der von maximal sechs Mechanikern durchgeführt werden darf.
Traktion und Einlenkverhalten sind gefragt
Neben dem fahrerischen Geschick auf der kürzesten und kurvenreichsten Rennstrecke der DTM-Geschichte wird es also auch auf die flinke Arbeit der Boxencrews ankommen. Und das ist für Audi kein Nachteil: Bei vier der ersten fünf Rennen der Saison absolvierte das Audi Sport Team Abt Sportsline den jeweils schnellsten Boxenstopp, der von Reifenpartner Hankook prämiert wird.
Klar ist: Aerodynamik und Höchstgeschwindigkeit - zwei Stärken des aktuellen Audi A4 DTM - werden im Olympiastadion keine Rolle spielen. Gefragt sind im Kurvenlabyrinth von München vor allem Traktion und gutes Einlenkverhalten.
Am Freitag haben die Audi-Piloten bei zwei freien Trainingssitzungen Zeit, eine optimale Abstimmung für ihre Fahrzeuge zu finden. Am Samstag steht das "Rennen der Marken" auf dem Programm, bei dem zunächst die Fahrer einer Marke gegeneinander antreten. Im Finale ermitteln dann der beste Audi- und der beste Mercedes-Fahrer in zwei Läufen den Tagessieger.
Am Sonntag sind die besten acht Fahrer jeder Marke startberechtigt. Vom Achtelfinale an heißt es dann im K.-o.-System jeweils Audi gegen Mercedes-Benz.