Mit City2City gibt der erste große Fernbusanbieter auf
City2City zieht sich vom deutschen Markt zurück
Der Fernbusmarkt in Deutschland ist hart umkämpft. Die wachsende Konkurrenz und der stetige Preiskampf verlangen den Marktteilnehmern einen langen Atem ab. Mit City2City hat sich nun der erste große Fernbusanbieter vom deutschen Markt zurückgezogen. Wie das Unternehmen mitteilte, werde man den Betrieb zum 13. Oktober 2014 einstellen. Man sei bei den derzeitigen Marktbedingungen in Deutschland nicht in der Lage, ausreichend zu wachsen und ein zukunftsfähiges Geschäft aufzubauen, so ein Sprecher.
Wer bereits ein Ticket für eine Fahrt nach dem 13. Oktober erworben hat, soll zeitnah vom Unternehmen kontaktiert werden. Die Fahrt kann umgebucht oder storniert werden. Bereits gezahlte Fahrpreise werden bei einer Stornierung komplett erstattet.
City2City machte Verluste in Millionenhöhe
City2City ist ein Tochterunternehmen der britischen National Express Group, die mit einem Jahresumsatz von 2,238 Milliarden Euro der größte Fernbusbetreiber Europas ist. National Express bietet u.a. Reisedienstleistungen in Großbritannien, Kanada, den USA, Australien, Spanien, Portugal und Marokko an. In Deutschland war man neben Konkurrenten wie FlixBus, ADAC Postbus oder MeinFernbus bisher die Nummer fünf. City2City machte im vergangenen Jahr umgerechnet 3 Millionen Euro Verlust. Eine Verbesserung der Geschäftslage war offenbar nicht in Sicht, so dass sich die Briten gezwungen sahen, die Reißleine für den deutschen Ableger zu ziehen.
Fernbusmarkt wächst rasant
Derweil wächst der Fernbusmarkt konstant weiter. 2013 nutzten bereits weit über 8 Millionen Menschen das Transportangebot, in diesem Jahr werden es noch deutlich mehr sein. Die Fernbus-Anbieter erweitern ihre Fahrpläne kontinuierlich und bieten im Vergleich zur Bahn weiterhin höchst attraktive Fahrtpreise. Experten gehen jedoch davon aus, dass nur wenige Anbieter dem anhaltenden Preisdruck auf Dauer standhalten können. Infolgedessen ist eine Marktbereinigung zu erwarten, die zu höheren Fahrtpreisen führen wird. Kenner gehen von einer Preissteigerung um bis zu 100 Prozent aus.