VW Amarok: So wird der PickUp zum Wohnmobil
Alternative zum Wohnmobil: Camping-Aufsätze für den VW Amarok
Verschiedene Hersteller bieten für den Volkswagen Pick-Up Amarok Um- und Aufbauten an, um das rustikale Multitalent mit dem einzigartigen Look in ein (fast) vollwertiges Wohnmobil zu verwandeln. Ein solcher Campingaufbau bietet im Vergleich zu konventionellen Campingmobilen zahlreiche Vorteile. So muss man nicht auf die Offroad-Tauglichkeit des Amarok verzichten und kann dennoch in seinem Fahrzeug bequem campen. Der Clou daran: Die meisten Aufbauten lassen sich mit ein paar Handgriffen wieder gegen eine klassische Laderampe austauschen.
Pick-Ups in Deutschland: (Noch) keine Erfolgsgeschichte
Während in vielen anderen Ländern, vornehmlich den Vereinigten Staaten, Pick-Ups das Straßenbild prägen, fristen Modell dieser Bauart in Deutschland eher ein Schattendasein. Dabei bieten viele Autohersteller die vielseitig nutzbaren Pick-Ups an. Volkswagen produziert den VW Amarok, dessen Name an einen mythologischen Riesenwolf angelehnt ist, seit 2010 sogar in Deutschland. Pick-Up-Fans loben die Vielseitigkeit in Komfort, Transportfähigkeit und Stauraum. Denn selbst der gesamte Kofferraum eines XL-Kombis sieht im Vergleich zu einer Pick-Up Laderampe alt aus. Den VW Amarok gibt es mit Einzel- oder Doppelkabine, mit zwei oder vier Türen und entsprechend zwei oder fünf Sitzplätzen. Da die Fahrgastzelle beim Viertürer länger ist als beim Zweitürer, schrumpft hier die Größe der Laderampe ein wenig. Campingaufbauten gibt es sowohl für die kurze, als auch für die lange Ladefläche.
Bimobil: Wohnkabinen aus Bayern
Die bayerische Firma Bimobil baut seit über 30 Jahren Wohnmobilaufsätze für Pick-Ups aller Art. Deren Besonderheit liegt darin, dass die Wohnkabine nicht einfach auf die Laderampe aufgesetzt wird, sondern die serienmäßige Pritschen-Konkstruktion demontiert und eine eigene Basis für den Wohnaufsatz angebracht wird. Die Vorteile liegen auf der Hand: Der Wohnaufbau kann deutlich wachsen, da er nicht mehr in die serienmäßigen Wände der Pritsche passen muss. Zudem spart der Abbau der Laderampe Gewicht und legt den Schwerpunkt des Fahrzeuges niedriger. Dennoch kann kein überproportional großer Wohncontainer aufgesetzt werden. Bimobil bietet daher an, den Amarok bei einem niederländischen Karosseriespezialisten um 31 cm zu verlängern. Das bietet sich insbesondere beim Modell mit Doppelkabine an. Um Probleme mit der Garantie muss man sich bei solchen Aufbauten keine Gedanken machen, sofern das ausführende Unternehmen von VW zertifiziert wurde.
Passend für den Doppelkabiner gibt es den Wohnaufsatz Husky 258, welcher ab 79.500 Euro inklusive Montage und Verlängerung zu haben ist. Die für vier Personen gedachte Kabine hat eine Truma Heizung, einen Boiler, einen 60 Liter Frischwassertank sowie einen Kühlschrank inklusive Frostfach mit an Bord. Wer noch mehr Platz braucht kann einen Anhänger nutzen, denn trotz des stark verlängerten Radstandes kann der Amarok immer noch eine Last von 1.500 Kilogramm ziehen. Ebenfalls für den Doppelkabiner bieten die Bayern das Modell Husky 220 und für den Zweitürer Husky 270 an. Bei sämtlichen Modellen kann die Wohnkabine in wenigen Schritten wieder gegen die klassische Ladepritsche ausgetauscht werden. Laut Bimobil soll dies auch eine einzelne Person innerhalb von 5 bis 20 Minuten schaffen.
Road Ranger CamPickup: Allraderlebnis für Aktivsportler
Eine Gemeinschaftsproduktion der Firma Road Ranger Dr. Höhn GmbH mit einem Wohnmobil-Innenausstatter steuert verschiedene Aufsätze für den Amarok bei. Darunter sind verschiedene Hardtops mit spezialisierten Ausstattungen für Angler, Ski- und Wassersportfreunde sowie auch ein Traveller. Dieser hat bei geschlossenem Dach eine Gesamthöhe von 198 cm und passt damit sogar in viele Garagen. Der Innenausbau stammt von der Firma Robil-Mobil und besteht neben einem Spirituskocher aus einem ausziehbaren Waschbecken und einem tragbaren WC, welches in einer Sitzkiste Platz findet. Die Sitzgruppe kann durch Absenken der Tischplatte in ein kleines Doppelbett verwandelt werden. Will man den Möbelsatz entfernen, um den Amarok für Transportaufgaben zu nutzen, muss man lediglich 8 Rändelschrauben lösen. In der Bodenplatte befinden sich Einschlagmuttern um z.B. Schienen für Fahrräder anzubringen. Das Basismodell für zwei Personen kostet mindestens 39.520 Euro und kann bei Road Ranger, Robil Mobil und Dipa Reisemobilbau erworben werden.
Exkab: Leichtgewicht mit toller Ausstattung
Die Firma Exkab baut bereits seit neun Jahren Aufbauten für Pick-Ups. Für den Amarok gibt es das Modell Exkab 1S welches ab 21.000 Euro zu bekommen ist. Das Skelett der Wohnkabine besteht aus Alurohr, welches auf eine Siebdruckplatte montiert wird. Zur besseren Sicherheit werden die Komponenten verschweißt, verklebt und vernietet. Die Länge beträgt mindestens 160 und maximal 180 cm. Die Ausstattung kann flexibel gewählt werden: So gibt es ein Aufstelldach mit Zeltbahnen, eine Spülgarnitur, Kompresser-Kühlbox und auch eine Rückfahrkamera mit Monitor-LED-Arbeitsscheinwerfern am Heck. Der Preis wächst dann allerdings auf bis zu 30.000 Euro an.
Grillen unter freiem Himmel mit Fernwehmobil
Die Absetzkabinen der Firma Fernwehmobil bestehen aus Glasfaser verstärkten Kunststoff (GfK), welcher besonders leicht ist. Dadurch haben die Kabinen ein Leergewicht von maximal 200 Kilogramm, wodurch der Betrieb eines schweren Anhängers auch weiterhin möglich ist. Die einzelnen Wohnaufsätze werden dann nach Kundenwunsch individualisiert. Innen befinden sich zumeist ein in den Alkoven verstaubares Doppelbett, eine Kühlbox in einem kleinen Küchenblock sowie ein Zweiflammkocher und WC. Besonders praktisch ist der außen gelegene Gasanschluss, der den Anschluss eines Gasgrills mit wenigen Handgriffen erlaubt. Für Frischwasser sorgt ein 50 Liter Tank. Wärme an kalten Tagen im freien gewährleistet eine Standheizung. Der Strom speist sich aus einer Solaranlage.
Four Wheel: ein Flachbausystem aus dem Pick-Up-Mekka Nordamerika
Das Wohnkabinencenter in Gevelsberg bringt die in den USA beliebten Four Wheel Kabinen über den Atlantik nach Deutschland. Die Wohnaufbauten aus verschweißten Rahmen mit Aluprofilen und Parallel-Hubdach sind – im Fahrbetrieb – kaum höher als ein serienmäßiger Amarok. Dadurch entsteht kein erhöhter Luftwiderstand beim Fahren und der Spritverbrauch wächst nicht überproportional. Auch der Schwerpunkt verschiebt sich durch den Aufbau nicht erheblich nach oben. Somit bleibt der Amarok ein durch und durch geländetaugliches Fahrzeug. Der so genannte „Pop-Up-Camper“ verfügt über ein Alkovenbett in den Maßen 160 mal 200 cm. Bei Bedarf aber auch in 200 mal 220 cm. Das Basismodell kostet 17.990 Euro. Für das besser ausgestattete Modell „Wildcat“ werden 18.990 Euro fällig.
Monoblock-Kabine aus Polyester von Thomas Ramming
Thomas Ramming ist in der Fernreise- und Wohnkabinen-Szene eine bekannte Größe. Seit einiger Zeit verkauft er unter Tom’s Fahrzeugtechnik aus Markt Bibart verschiedne Wohnaufsätze. Dabei reicht die Sparte von der leeren Kabine bis zum voll ausgestatteten Wohnaufsatz. Hier wurden die Kabinen für 4x4 Fahrzeuge konzipiert und sitzen auf höhenverstellbaren Stützen. Das Gewicht der Kabinen reicht von 235 bis 500 Kilogramm. Die Höhe liegt bei 147 cm bei geschlossenem Dach und verfügt über 2-3 Schlafplätze. Gegen Aufpreis gibt es eine Solaranlage auf dem Dach, Sandbleche, Heizung und eine ausziehbare Markise. Die Preise beginnen bei 14.900 Euro. Für ein Topmodell mit Vollausstattung werden jedoch bis zu 30.350 Euro fällig.
Camp-Flex aus Schweden: Kabine für Kalte Tage
Skandinavische Winter sind hart. Die Camp-Flex Wohnkabine der Firma Nordstar aus Schweden vermag dank beheizbarer Sitzgruppe für zwei Personen auch der kältesten Witterung zu trotzen. Zudem verfügt sie über einen Wasch- bzw. Duschraum. Das Alkovenbett in den Maßen 160 mal 198 cm lässt sich leicht verstauen. Zusätzlich ist eine Warmwasserheizung mit sechs Heizkörpern mit an Bord, sowie ein Boiler, Ladegerät, Bordakku und Kühlschrank mit Frostfach. In das Gasfach passen bis zu drei 5kg Gasflaschen. Die Serienausstattung der Camp-Flex beginnt bei 31.200 Euro, wer jedoch nach Schweden fährt um die Kabine selber abzuholen spart 1.250 Euro.
Die Rustikab-Kabine macht auch in der Savanne eine gute Figur
Horst Fischer ist ein erfahrener Offroad-Fahrer. Mehr als 25 Jahre lang hat er mit diversen Allrad-Fahrzeugen die entlegenen Winkel der Kontinente erkundet. Inzwischen hat er sich mit der Firma Rustikab selbstständig gemacht. Die angebotenen Wohnkabinen sind speziell auf Offroad-Fahrten ausgelegt und scheuen weder unebene Straßen oder Schmutz. Für den Kabinenbau werden stabile Siebdruckplatten mit einer Stärke von bis zu 1,8 cm verwendet. Die Innenverkleidung besteht aus festem Pappel- oder Birkensperrholz. Die Maße und Ausstattung der Kabinen sind individualisierbar. Ein umfassend ausgerüstetes und isoliertes Modell wie das „Autark“ kostet ca. 25.000 Euro. Das Basismodell ohne Innenausstattung ist ab ca. 12.000 Euro zu haben.
Tischer Freizeitfahrzeuge: Vier Jahrzehnte Erfahrung in Wohnkabinen
Aus Kreuzwertheim kommt die Firma Tischer, welche seit über 40 Jahren Wohnkabinen für verschiedenste Fahrzeuge herstellt. Für den Amarok gibt es die zwei Serien Trail und Box. Die „Box“ stellt die günstigere Variante dar. Genau wie ihr etwas teureres Äquivalent die „Trail“ besteht sie aus Sandwich-Platten mit 30mm Hartschaum Isolierung. Jedoch kommen bei der Trail-Serie auch aufgeschäumte GfK-Teile zum Einsatz und die Aerodynamik ist im Vergleich zur Box besser. Die Preise starten bei 15.979 Euro für das Modell „Box 200“ und reichen bis 32.620 Euro für die L-Ausstattung der Trail 260 SD. Wie bei Bimobil gibt es auch hier die Option den Amarok „strecken“ zu lassen. Wer besonders viel Platz braucht sollte sich den Trail-Liner von Tischer genauer ansehen. Der 5,50 bis 7,00 Meter lange Anhänger bietet Luxus und Platz beim Campen, wiegt jedoch auch bis zu 2.000 kg. Wer also beispielsweise einen Trail 260 SD Aufsatz auf seinem Amarok verzichtet darf keinen Trail-Liner mehr ankoppeln. Die Preise für den Trail Liner beginnen bei 78.327 Euro.