Volkswagen plant Discountmarke für Schwellenländer
Neue Billigmarke von VW mit Autos ab 6.000 Euro könnte 2015 kommen
Die deutsche Volkswagen AG ist nicht nur mit ihrer Muttermarke VW gut im Geschäft. Der Konzern unterhält mit Tochtermarken wie Audi, Seat, Skoda, Bentley, Bugatti, Lamborghini und Porsche zahlreiche weitere hochlukrative Unternehmen. Was dem Konzern jedoch fehlt, sind konkurrenzfähige Modelle die Marken wie Dacia oder Suzuki im Niedrigpreissegment die Stirn bieten können. Darunter leidet vor allem das Absatzpotential in Schwellenländern. Dem soll nun durch eine neue Discountmarke aus dem Hause VW entgegengesteuert werden.
VW Gol in Brasilien war Vorreiter für das kommende Budget Car
Bereits Ende der 1980er-Jahre wurde speziell für den brasilianischen Markt der VW Gol entwickelt. Seither ist das Modell, das umgerechnet nur knapp 10.000 Euro kostet, ununterbrochen das meistverkaufte des Landes. Dennoch ist der Gol im Vergleich zu Konkurrenten wie der Renault-Tochter Dacia noch verhältnismäßig teuer. So kann der Konkurrent das Modell Sandero z.B. schon ab 6.890 Euro anbietet. Um sich in Brasilien und vergleichbaren Märkten nicht den Rang ablaufen zu lassen, soll der VW-Aufsichtsrat kommenden Sommer grünes Licht für eine neue Billig-Marke geben.
Das geplante Billigauto soll nicht unter der Marke VW erscheinen
Um den hauseigenen Marken Seat und Skoda nicht zu schaden, die gemeinsam mit VW das bisherige Kerngeschäft des Konzerns bilden, soll das neue „Budget-Car“ unter einem komplett neuen und bisher unbekannten Markennamen auf den Markt kommen und im Schnitt etwa 7.500 Euro kosten. Das Einstiegsmodell der geplanten drei Fahrzeugvarianten, soll sogar schon ab 6.000 Euro erhältlich sein. Vorausgesetzt die Produktion wird vom Vorstand durchgewunken - aber davon ist derzeit auszugehen, da der Kleinwagensektor stetig wächst und als entscheidender Erfolgsfaktor auf den internationalen Automärkten gilt.
Neue Budget-Cars von VW sind nicht für den europäischen Markt geplant
Deutsche Kunden, werden vorerst nicht in den Genuss des neuen Budget-Cars kommen, da VW in erster Linie die Märkte von Schwellenländern wie China, Indien oder eben Brasilien ins Visier nimmt. Angeblich peilt Volkswagen hier einen jährlichen Absatz von einer halben Million Autos an. Dabei gilt es den schwierigen Spagat zwischen preislicher Wettbewerbsfähigkeit und hohen Qualitätsansprüchen zu schaffen ohne gleichzeitig den anderen VW-Marken „von unten das Wasser abzugraben“. Eine Markteinführung wäre nach bisherigen Konzernangaben für Ende 2015 / Anfang 2016 denkbar. Gebaut würde der neue Billigwagen in China, wo der Volkswagen Konzern mit den beiden staatlichen Firmen FA und SAIC bereits Fahrzeuge herstellt.