Studie Audi Prologue lässt Design des neuen A8 erahnen
Audi Prologue: Studie zeigt neue Designsprache
Auf der LA Autoshow 2014 gewährte Audi einen Blick in die Zukunft. Der Prototyp Audi Prologue zeigt, wie sich die Ingolstädter die Designlinie ihrer nächsten Modelle vorstellen. Ein kantiges Design, viele Innovationen im Innern und ein Feature das überrascht: die Türgriffe fehlen. Dafür wird das Smartphone zum wichtigen Assistenten.
Neuer Look durch neuen Chef-Designer
Dominant und agil steht der Audi Prologue auf seinen vier großen Rädern. Mit einer Länge von 5,10 Metern, einer Breite von 1,95 Metern und einer Höhe von 1,39 Metern ist die Studie in seinen Maßen kürzer und flacher, als der derzeitige Audi A8, dem das Design der Studie wohl am nächsten kommt. Wie aus einem Guss präsentiert sich die Karosserie, die in der Seitenansicht an die Silhouette einer Yacht erinnern soll, so der neue Chefdesigner Marc Lichte. Die Karosserie aus einem Materialmix aus Aluminium und Stahl überzeugt durch ein extravagantes Design. Blickfänger ist dabei der noch etwas feiner gestaltete, große Lufteinlass in der Front. Der Singleframe liegt tiefer und ist breiter als bei den aktuellen Modellen aus Ingolstadt. Eine ähnliche Richtung geht Opel beim neuen Corsa. In der Mitte des durch Querstreben texturierten Kühlergrills, sind die vier typischen Ringe der Marke platziert. Darüber liegen die mit Matrix-Laser-Technologie ausgestatteten Frontscheinwerfer. Plastisch modelliere Lufteinlässe runden die markante Schnauze ab.
Keine Türgriffe - ohne Smartphone kein Zutritt
Die Fenster des Prologue sind in einen Rahmen aus mattiertem und poliertem Aluminium eingefasst, der am Finish der flachen Dachkuppel in einer massiven Alu-Fläche gipfelt. Hier buhlen die aus Aluminium gefrästen 22 Zoll Felgen um die Aufmerksamkeit der Betrachter. Viel mehr findet man auch nicht in der Seitenansicht. Zwar verleihen mehrere Linien dem Prologue in der Seitenansicht eine gewisse Struktur, aber alles in allem wirkt er sehr glatt. Auffällig sind die fehlenden Türgriffe. Audi hat ein System integriert, das den Fahrer anhand seines Smartphones identifiziert und die Türen wie von Geisterhand öffnet. Sollte es dieses innovative Feature in die Serienproduktion schaffen, müsste nur noch geklärt werden, wie die Tür im Notfall auch von anderen Personen geöffnet werden kann. Wir glauben, dass Audi hier viel mehr das theoretisch Machbare gezeigt hat, lassen uns aber gerne eines Besseren belehren. Der Optik tut es in jedem Fall gut. Ebenso wie die Platzierung des Tankdeckels, der nun nicht mehr in der Flanke, sondern in der C-Säule platziert ist und voll elektrisch gesteuert wird.
Das Heck wurde aus aerodynamischen Gründen abgesenkt, um den Anpressdruck zu erhöhen. Die Heckscheibe wölbt sich konkav nach innen und schafft im Fließheck Raum für einen separaten Kofferraumdeckel. Unter dem Stoßfänger findet sich zudem ein aus schwarzem Aluminium gefertigter Diffusor, der sich über die volle Breite des Autos zieht. Die Heckleuchten sind flach und breit gehalten und durch 2D und 3D Elemente strukturiert. Ähnlich wie beim Porsche 911 findet sich auch hier ein über das Heck gestrecktes, durchgehendes Leuchtband.
Im Innern wird es futuristisch
Wenn Audi mit dem Prologue eine Richtlinie für zukünftige Designs definiert, darf man sich auf zahlreiche Neuerungen im Innenraum gefasst machen. Die Sitze sind nicht am Boden, sondern am Mitteltunnel und dem Schweller montiert. Hier spielt das durch das Smartphone gesteuerte Personalisierungssystem eine entscheidende Rolle. Sobald der Audi-Butler den Fahrer durch das Smartphone identifiziert, öffnet er nicht nur die Türen, sondern stellt den Fahrersitz, die Kopfstütze und die Klimaanlage auf die persönlichen Vorlieben ein.
Ein weiteres Alleinstellungsmerkmal findet sich über die Front des Cockpits verteilt. Audi setzt hier nahezu ausschließlich auf Touchbedienung. Fahrer wie Beifahrer können jede Einzelheit per Fingerstreich steuern. Während der Fahrer ein Display sieht, das sich in der Darstellung der Fahrweise anpasst, schaut der Beifahrer auf einen Widescreenbildschirm. Von dort lassen sich beispielsweise Karten zur Navigation in das Blickfeld des Fahrers werfen, oder das Entertainmentsystem steuern. Eine Premiere in einem Fahrzeug ist der hauchdünne OLED Bildschirm, der sich aus der breiten Mittelkonsole ausfährt, sobald der Motor gestartet wird. Hier lassen sich die Fahrzeugeinstellungen kontrollieren. Zudem setzt Audi erstmals auf eine Allradlenkung, die gerade in der Stadt für bessere Wendigkeit sorgen wird. Bei schnellen Fahrten stabilisiert sie dagegen das Fahrzeug.
Bewährtes Aggregat unter der Haube
Während am Design umfassend gearbeitet wurde, setzt Audi beim Motor auf bereits Bewährtes. Zum Einsatz kommt in dem Conceptcar ein 605 PS starker Achtzylinder. Der verbraucht etwa 8,6 Liter und sprintet in 3,7 Sekunden auf 100 km/h. Da es beim Prologue aber vorrangig um das zukünftige Auftreten der Marke Audi geht, ist ein bekannter Motor kein Grund zur Enttäuschung. In den kommenden A8 bzw. A9 Modellen, für die der Prologue Pate stehen dürfte, darf man mit Sicherheit auch neue Motoren erwarten.