Saab 9-3: die Rückkehr eines schwedischen Klassikers

Saab beginnt mit Produktion des 9-3 Stufenhecks

[19.12.2013] Auto-News | al

Im Frühjahr 1998 begann Saab mit der Produktion des Saab 9-3. Während die erste Generation noch eine Schräghecklimousine war, stellte man 2002 auf das bekannte Stufenheck um. Die Produktion lief bis 2011 – dann musste Saab Insolvenz anmelden. Doch nun wird der schwedische Klassiker wieder vom Band rollen.

Saab 9-3
Der Saab 9-3 ist wieder da! Vorerst laufen pro Woche 10 Fahrzeuge vom Band, Foto: Saab

Die Geschichte des schwedischen Traditionsunternehmens

1937 wurde Saab in Stockholm gegründet. Ursprünglich als Flugzeughersteller konzipiert folgte 1947 das erste Kraftfahrzeug. 2000 wurde Saab vollständig von General Motors übernommen, nur um bald darauf an den niederländischen Kleinserienhersteller Spyker verkauft zu werden. Am 19. Dezember 2011 gab die Firmenleitung den Insolvenzantrag bekannt. Nun wurde das Unternehmen von einem chinesisch-japanischem Konsortium namens NEVS (National Electric Vehicle Sweden) übernommen. Und seit Montag dem 2. Dezember 2013 werden in der Produktionsstätte in Trollhätten wieder Autos gebaut.

Die Wiederbelebung des 9-3 Stufenheck von 2011

Das letzte Facelift bekam der 9-3 im Jahr 2011 - an der damaligen Optik wollen die neuen Saab-Eigner nichts modifizieren. Angetrieben wird das neue alte Modell von einem Zweiliter-Turbobenziner mit 220 PS. Hier steht wahlweise Automatik oder Gangschaltung zur Auswahl. Der vor mehr als zehn Jahren entwickelte Motor war noch im Saabwerk Trollhättan als Restbestand vorhanden als NEVS die Firma übernahm. 2014 soll die Antriebspalette um einen Elektromotor erweitert werden. Nähere Eckdaten wurden jedoch noch nicht bekannt.

Auto per Mausklick: Der 9-3 wird nur per Internet verfügbar sein

Problematisch gestaltet sich jedoch der Vertrieb: da Saab auch im Heimatland Schweden über kein Händlernetz verfügt, wird man den 9-3 vorerst lediglich über die Website saabcars.com ordern können. Für eine Probefahrt muss man zum Produktionsstandort in Schweden reisen. Laut Angaben von Saab sollen bisher bereits 200 Bestellungen eingegangen sein. Grundsätzlich planen die neuen Eigentümer jedoch für den chinesischen Markt. Ob die Stufenhecklimousine auch auf den deutschen Markt kommen wird, ist bislang fraglich. Ein Sprecher gab bekannt, dass es noch keinen Zeitplan dafür gebe.

Preise beginnen bei 31.400 Euro

Den 9-3 gibt es mit manueller Gangschaltung ab 31.400 Euro. Für die Automatikversion müssen Kunden 32.500 Euro auf den Tisch legen. Betrachtet man die Tatsache, dass es sich um ein Auto von 2011 mit noch älterem Motor handelt ein teurer Spaß: ein aktueller VW Passat mit 200 PS beginnt bei 33.500 Euro. Zudem verkaufte sich bereits das "Vorgängermodell" Saab 9-3 II eher schleppend. Entsprechend gering sind daher bislang Produktionsraten: Nur 10 Fahrzeuge sollen vorerst pro Woche vom Band rollen. Zudem wollte NEVS noch keine Umsatzprognosen bekannt geben. Ob sich der 9-3 dennoch durchsetzen kann und ob der Elektroantrieb der Marke im kommenden Jahr wirklich neues Leben einhauchen kann, muss abgewartet werden.