Rückruf: Toyota bestellt mehr als 6 Millionen Fahrzeuge ein
90.000 deutsche Autobesitzer sind von Toyotas Rückrufaktion betroffen
Erneute Panne bei Toyota: Nachdem erst im März die letzten Rückruf-Debakel des japanischen Autoherstellers zu einer saftigen Geldstrafe geführt hatten, müssen nun erneut 6,6 Millionen Fahrzeug aus dem Hause Toyota zurückgerufen werden. Betroffen sind in Deutschland vor allem Autos der Modelle Yaris und RAV4. Betroffene Autohalter werden per Brief informiert.
Nicht die erste Massenrückholaktion in der Geschichte von Toyota
Das Image von Toyota in der Öffentlichkeit ist schwer angeschlagen. Vor vier Jahren war der weltgrößte Autohersteller schon einmal dazu gezwungen, Millionen Autos in die Werkstätten zu rufen. In der Folge erhoben US-Behörden Vorwürfe gegen die Japaner, in den Jahren 2009 und 2010 Rückrufe wegen nicht korrekt befestigter Fußmatten und klemmenden Gaspedalen aus Kostengründen verzögert zu haben. Diese Mängel sollen zu zahlreichen Unfällen geführt haben, teilweise sogar mit Todesfolge. Um eine Sammelklage gegen den Konzern zu vermeiden, zahlte Toyota im Zuge eines Vergleichs 1,2 Milliarden US Dollar. Um das Vertrauen der Öffentlichkeit in die Marke wieder zu steigern, wird seither bei potentiellen Sicherheitsgefahren nicht mehr gezögert. Qualität solle jetzt über Expansion stehen, heißt es. Im Lichte dieser Entscheidung erfolgt nun der nächste große Rückruf.
6,39 Millionen Autos weltweit betroffen – 27 verschiedene Typen
Insgesamt sind laut Toyota 6,79 Millionen fehlerhafte Bauteile betroffen. Da aber in vielen Fahrzeugen mehrere dieser Bauteile verbaut wurden, korrigiert sich die Gesamtzahl an reparaturbedürftigen Fahrzeugen auf 6,39 Millionen. Bei den mangelhaften Autoteilen handelt es sich um 5 Bauteile die in insgesamt 27 Toyota-Modellen verbaut wurden. Davon wurden in Deutschland nur vier Modelle vertrieben. Bei Fahrzeugen vom Typ Yaris und Urban Cruiser, die zwischen 2005 und 2010 produziert wurden, können Probleme an der Befestigung der Lenksäule und an den Sitzschienen auftreten. Bei den Fahrzeugen RAV4 (Geländewagen) und Hilux (Pick-Up) ist der Fahrzeugkabelbaum von einem Bruch bedroht. Bisher sollen diese Mängel jedoch noch zu keinem Unfall geführt haben.
Autohalter werden per Brief informiert
Betroffene Fahrzeughalter werden von Toyota in den nächsten Wochen angeschrieben. Die Fahrzeuge müssen dann in eine ausgewählte Werkstatt gebracht werden, wo sie auf die beschriebenen Mängel untersucht werden. Die Bauteile werden geprüft und im Bedarfsfall kostenlos ausgetauscht. Nach Angaben von Toyota sind bisher 1.000 Fälle gemeldet und repariert worden.