Neue Sportlimousine für die Mittelklasse: der Jaguar XE
Jaguar XE - Britische Eleganz zum attraktiven Einstiegspreis
Mit dem Jaguar XE, der Anfang Oktober auf dem Pariser Autosalon vorgestellt wurde, stößt die britische Marke in die Mittelklasse vor. Die schnittige Sportlimousine setzt auf Leichtbau, gute Motorisierung, viel Technik und einen attraktiven Einstiegspreis. So soll Konkurrenzmodelle wie Audi A4, BMW 3er und Mercedes C-Klasse das Wasser abgegraben werden.
Ein Typisch Jaguar
Wer dem XE auf der Straße begegnet wird ihn sofort als Mitglied der Jaguar-Familie erkennen. Das breite Gesicht mit dem quadratisch angehauchten Kühlergrill erinnert stark an den Jaguar XF. Dort wo bei anderen Autos das Tagfahrlicht sitzt, bietet der XE die jaguartypischen groß gestalteten Lufteinlässe. Die Frontscheinwerfer blicken vom F-Type inspiriert sportlich-aggressiv auf die Straße. Generell setzt Jaguar ganz der eigenen Designsprache folgend auf Sportlichkeit.
Mit einer Länge von 4,67 Metern und einer Breite von 1,85 Metern bewegt sich der Jaguar XE in der Größenordnung der Konkurrenz. Die Fahrgastzelle liegt weit hinter der Front. Die Motorhaube breitet sich breit und flach über dem Motorraum aus. Das Heck kann kaum als Stufenheck bezeichnet werden, so knapp ist es gestaltet. Und doch erkennt man eine abschließende Kontur, die verhindert, dass der XE als Hatchback bezeichnet werden kann. Trotzdem fasst der Kofferraum ein Volumen von 455 Litern. Mit den im Verhältnis 40:20:40 teilbaren Rücksitzen kann der Packraum zudem erweitert werden.
Viel Aluminium und doch nicht so leicht
Jaguar verbaut im XE 75 Prozent teilweise recyceltes Aluminium. Das Leichtmetall sorgt für ein reines Karosseriegewicht von nur 342 Kilogramm. Das klingt beeindruckend leicht. Komplett verbaut und eingerichtet wiegt der XE mit 1.435 Kilogramm aber ungefähr genauso viel wie die C-Klasse Limousine von Mercedes. Dennoch haben die Jaguar-Ingenieure eine gute Arbeit abgeliefert. Das Gewicht ist im Verhältnis 50:50 verteilt (52:48 beim Modell mit Dieselmotor) und die Karosserie ist ein Fünftel verbindungssteifer als die des großen Bruders XF. Zusammen mit den verbauten Multilenkachsen steigert sich so auch der Fahrkomfort und senkt gleichzeitig das Geräuschlevel im luxuriös gestalteten Innenraum.
Britischer Komfort im Innenraum
Das Interieur ist, wie man es von Jaguar kennt, eine Freude für das Auge. Strukturiertes Aluminium, Holz und Kohlefaser zeugen von Qualität. Hinter dem dicken Lederlenkrad mit Funktionstasten und Schaltpaddeln leuchten die klassischen Rundinstrumente. Die Fahrzeugmitte wird von einer dominanten Mittelkonsole bestimmt, die sich angenehm zwischen die konturierten Sitze legt. Das am oberen Ende der Konsole verbaute 8 Zoll Touchdisplay bietet ein runderneuertes Infotainmentcenter mit umfangreicher Smartphone-Anbindung. Diese geht soweit, dass man einen automatischen Notruf bei einem Fahrzeugdiebstahl programmieren kann, oder sich die Türen per App aus der Ferne verriegeln lassen. Auf Wunsch kann zusätzlich auch eine W-Lan-Hotspot-Funktion integriert werden, wodurch der XE als Tor zum Internet fungiert. Außerdem bietet der Bildschirm Zugriff auf die Klimaanlage und die Rückfahrkamera.
High End Assistenzsysteme
Auch bei den Assistenzsystemen setzt Jaguar auf die neueste Technik. Neben einer elektro-mechanischen Servolenkung kann sich der Fahrer auf eine Stereokamera verlassen, die eine 3D-Darstellung des Fahrzeug-Vorfeldes erstellt. Das elektronische Auge liefert Systemen wie Notbremsassistent, dem Spurhalteassistent und dem Parkassistenten umfangreiche Informationen. Ergänzend steht dem Fahrer ein optionales auf Lasertechnik basierendes Head-Up-Display zu Verfügung, das ein Drittel leichter ist, als vergleichbare LED-Displays und deutlich schärfere Bilder liefert. Wer also hinter dem Lenkrad des XE Platz nimmt, bekommt messerscharfe Informationen zu Navigation und Geschwindigkeitsbegrenzungen direkt ins Sichtfeld projiziert.
Umfangreiche Ausstattungsvarianten
Zum Marktstart wird der Jaguar in den fünf Ausstattungsvarianten Pure, Prestige, Portfolio, R-Sport und S erhältlich sein. Die verschiedenen Versionen bieten jeweils optische Eigenheiten im Exterieur und bieten im Innenraum je nach Version zahlreiche optionale Erweiterungen. Jede Ausstattungslinie kann mit einem der vier zu Verfügung stehenden Motoren betrieben werden. Lediglich die Ausstattung und Motorisierung des detailliert abgestimmten XE-S bleibt außen vor.
Käufer des XE haben die Auswahl zwischen zwei eigens von Jaguar entwickelten Dieselmotoren und zwei Benzinern mit je 2,0 Litern Hubraum. Bei den Dieseln kann zwischen einem besonders spritsparenden 163 PS starken Dieselmotor, mit einem Verbrauch von nur 3,8 Litern auf 100 Kilometern und einer leistungsstärkeren 180 PS Variante gewählt werden. Die Benziner liefern je 200 beziehungsweise 240 PS mit Höchstgeschwindigkeiten von 237 und 250 km/h. Im Sondermodell XE-S ist ein V-6 Turbo mit 3 Litern Hubraum und 340 PS verbaut.
Interessanter Einstiegspreis
Die Einsteigervariante Jaguar XE Pure lässt sich bereits für 36.450 Euro mit dem kleineren Benziner vorbestellen. Und auch mit den anderen Motorvarianten bleibt der XE in der Basisversion unter 40.000 Euro. Damit liegen die Briten im Bereich des BMW 3er, der Mercedes C-Klasse oder des Audi A4 und können der deutschen Konkurrenz damit durchaus gefährlich werden.