KIA Soul EV - innovatives Elektroauto ab 30.000 Euro

Der Soul EV ist das erste Elektrofahrzeug von KIA

[25.09.2014] Auto-News | jp

Mit dem Soul EV steigt nun auch KIA in die Riege der vollelektrisch betriebenen Elektroautos auf. Ab November soll das Modell das bislang recht überschaubare Angebot an Elektrofahrzeugen in Deutschland erweitern. Das Design des kubischen KIA Soul wurde für den EV leicht überarbeitet, bleibt aber speziell. Dafür überzeugt der Soul EV mit inneren Werte und einem Kampfpreis.

KIA Soul EV
Der KIA Soul EV kommt im November 2014 auf den deutschen Markt, Foto: KIA

Eigenwillige Form - bunt lackiert

KIA verpackt den 110 PS Elektromotor in ein farbenfrohes, kantiges Gehäuse, das Maßgeblich vom KIA Soul übernommen wurde. Mit den Kombinationen weiß mit hellblauem Dach, blau mit weißem Dach und schwarz mit rotem Dach, stehen drei Lackvarianten zur Auswahl. Die Außenspiegel glänzen jeweils in der Farbe des Daches. Doch nicht nur farbliche Details unterscheiden das Elektromodell von den Benzin- beziehungsweise Dieselvarianten. Die nahezu voll verkleidete Front macht den Unterschied. Zwischen den Frontscheinwerfern, wo bisher der Kühlergrill saß, befindet sich nun eine Klappe, hinter der sich die Anschlüsse für das Ladekabel verstecken. Auch am Heck haben die Koreaner Hand angelegt und dem EV neue LED Rückleuchten spendiert. Der Soul EV liegt etwas tiefer auf der Straße als die Schwestermodelle. Aus aerodynamischen Gründen wurde ein komplett verkleideter Unterboden verbaut. Optisch erinnert das Modell durch sein langes, flaches Dach und das kubische Chassis dezent an einen MINI, versprüht aber seinen ganz eigenen Charme.

Viel Platz im umweltbewussten Auto

Der Innenraum des KIA Soul EV ist geräumig und bietet ausreichend Platz im Fond. Zwar haben Fahrer und Beifahrer durch die im Fahrzeugboden verbaute Lithium-Ionen-Polymer-Batterie rund 80 mm weniger Platz im Fußraum, was sich aber aufgrund des ohnehin großen Platzangebots im Soul kaum bemerkbar macht. Besondere Hingucker im Innenraum sind die im Armaturenbrett verbauten Hochtöner, die über den Lüftungsschlitzen zu schweben scheinen. Die Sitze sind in der Serienversion mit biobasierten Stoffen bezogen. Und auch sonst ist der EV nicht nur vom Antrieb her ein Umweltschützer. In der Fahrgastzelle ersetzen antibakterielle Oberflächen und Lacke, die herkömmlicherweise aus Erdöl gefertigten Kunststoffe. Die Mittelkonsole ist wie auch die Audio-Bedienelemente mit wasserbasierter Farbe lackiert. Die Nutzung von lösemittelhaltiger Farbe wurde insgesamt deutlich reduziert. Somit verfolgt KIA eine sehr nachhaltige Produktionsstrategie.

KIA Soul EV
Am Heck des KIA Soul EV leuchten LEDs, Foto: KIA

Zahlreiche Innovationen, viel Komfort

Serienmäßig ist in der Mittelkonsole des KIA Soul EV ein 8 Zoll großes Touchdisplay mit Navigationssystem verbaut, auf der auch die wichtigsten Daten wie Ladezustand der Batterie, Reichweite und Distanz zur nächsten Ladestation angezeigt werden. Sehr hilfreich, besonders bei längeren Touren. Mit dem „ECO Level“ beweist KIA Hang zur Gamification und zeigt dem Fahrer anhand eines Baumes an, wie umweltfreundlich der derzeitige Fahrstil ist. Dieses Feature ist auch schon aus den Smart-Modellen des Carsharing-Anbieters Car2Go bekannt und soll sich positiv auf die Fahrweise auswirken. Natürlich hat man über den Bildschirm auch Zugriff auf Klimaanlage, Radio und die eigene Musiksammlung. Die Wahl der Musik hat zudem einen Einfluss auf die Lichtstimmung im Innenraum. In den Türen verbaute Lichtelemente greifen die jeweiligen Songs auf und passen die Lichtfarbe an. So bekommt das Cockpit ganz einen individuellen Touch.

Serienmäßig ist auch der schlüssellose Zugang. Durch das Keyloss-Go-Feature kann der Schlüssel in der Tasche bleiben. Außerdem temperiert die Klimaanlage bei Bedarf den Fahrersitz automatisch, was bis zu 8 Prozent Energie einsparen soll. Besonders praktisch ist die Möglichkeit, die Innenraumtemperatur per Timer 30 Minuten vor Fahrtantritt anzupassen, wenn der EV an der Ladestation hängt. So steigt man immer in ein passend temperiertes Fahrzeug. Übrigens: per Knopfdruck lässt sich ein Motorensound aktivieren, um Fußgänger und Radfahrer bei Geschwindigkeiten bis 20 km/h und beim Zurücksetzen auf das ansonsten lautlose Elektroauto aufmerksam zu machen.

Große Reichweite

Der KIA Soul EV ist mit einer 277 Kilogramm schweren Lithium-Ionen-Polymer-Batterie ausgestattet. Diese ist im Fahrzeugboden verbaut, was zu einem tiefen Schwerpunkt und einer sehr guten Straßenlage beiträgt. Mit einer Leistung von 90 Kilowatt und einer Kapazität von 27 Kilowattstunden verfügt das Fahrzeug laut Hersteller über eine Reichweite von 212 Kilometern. Absolut ausreichend also für den täglichen Weg zur Arbeit und sogar für die ein oder andere Tour über die Landstraße oder Autobahn. Zum Vergleich: Der BMW i3 bietet eine Reichweite von knapp 160 Kilometern.

KIA Soul EV
Hinter eine Klappe in der Front versteckt sich der Anschluss für das Ladekabel, Foto: KIA

Strom tanken in nur 25 Minuten

Die Ladezeit beträgt an einer haushaltsüblichen Steckdose mit Wechselstrom etwa 10 bis 14 Stunden. Schneller geht es da schon mit einer 50 Kilowatt-Station, die den Akku innerhalb von 33 Minuten auf 80 Prozent Ladung bringt. Am schnellsten geht es aber mit Gleichstrom-Ladestationen, die 100 Kilowatt Leistung bringen und dem Fahrzeug 80 Prozent Akkuladung in nur 25 Minuten ermöglichen. KIA hat die europaweit ersten zwei Stationen dieser Art Anfang September in Frankfurt eingeweiht. Ziel der Koreaner ist ein Ausbau auf 233 Schnellladestationen in ganz Europa.

Ab November ist der KIA Soul EV zu einem Kampfpreis erhältlich

Mit einer Höchstgeschwindigkeit von gerade einmal 145 km/h, den zahlreichen Innovationen und dem großen Platzangebot ist der KIA Soul EV ein interessantes, umweltschonendes Familienauto. Marktstart für das Elektrofahrzeug ist im November. Interessierte Käufer können sich auf einen Preis von knapp 30.000 Euro für die Grundausstattung freuen. Damit liegt der KIA Soul EV deutlich unterhalb der Einstiegspreise der Konkurrenz. So kostet zum Beispiel der VW E-Golf 34.900 Euro und der BMW i3 34.950 Euro.