Kia Carnival
Kia Carnival wird von Paravan rollstuhlgerecht umgebaut
Als zuverlässiger, robuster und wirtschaftlicher Familien-Van ist der Carnival eines der international meistverkauften Modelle von Kia. Nun verschafft die beliebte Großraumlimousine auch Behinderten mehr Bewegungsfreiheit: Die schwäbische Firma Paravan baut den Kia Carnival mit modernster Technik zum rollstuhlgerechten Auto aus. Das Unternehmen, das auch für Daimler-Chrysler tätig ist und bereits fünfmal mit dem Innovationspreis des Landes Baden-Württemberg ausgezeichnet wurde, verfügt über ein einzigartiges Know-how auf diesem Gebiet.
Kia Carnival lässt sich zum Behindertenfahrzeug umrüsten
Der Kia Carnival lässt sich ideal zum Behindertenfahrzeug umrüsten – aufgrund der großen Schiebetüren, des üppigen Raumangebots und nicht zuletzt der soliden Konstruktion; beim US-amerikanischen Neuwagen-Crashtest (NCAP) erhielt der Carnival sowohl beim Frontal- als auch beim Seitencrash die Höchstwertung von fünf Sternen. Hinzu kommt die gute Motorisierung, die bei einem Ausbaugewicht von bis zu 2,8 Tonnen eine große Rolle spielt. Zwei Aggregate stehen zur Verfügung: ein 2,9-Liter-Turbodiesel mit Common-Rail-Technik (106 kW / 144 PS) und ein 2,5-Liter-V6-Benziner (110 kW / 150 PS). Für Behinderte besonders geeignet ist der Carnival zudem durch sein auf leichtes Handling ausgelegtes, gut gedämpftes Fahrwerk.
Handicap-Hilfen von Paravan
Rund 500 unterschiedliche Handicap-Hilfen bietet Paravan für den Carnival an, darunter eigene Patente, aber auch Lizenzanfertigungen aus der ganzen Welt. Der Umbau erfolgt nach einem Baukastensystem, bei dem verschiedene Bedien-elemente ausgetauscht und der individuellen Behinderung angepasst werden können. Generell gibt es den Paravan in zwei Typen: Der M-Umbau eignet sich besonders für Beifahrer im Rollstuhl und Familien mit behinderten Kindern, der E-Umbau ist für Selbstfahrer konzipiert.
In beiden Fällen wird der Fahrzeugboden um rund 20 Zentimeter tiefer gesetzt, der Kraftstofftank ins Fahrzeugheck verlegt und unterhalb der seitlichen Schiebetür eine ausfahrbare Rampe angebracht. Über sie können Rollstuhlfahrer bequem ins Wageninnere gelangen. Der entscheidende Unterschied zwischen den beiden Versionen liegt in der Bedienung. Während beim M-Umbau Türen und Rampe manuell bedient werden, übernehmen beim E-Umbau Elektromotoren diese Arbeiten. Per Fernbedienung sendet der Rollstuhlfahrer das Signal, dass er einsteigen möchte, schon öffnet sich die elektrische Schiebetür, die Rampe fährt aus – und es geht sogar der gesamte Wagen in die Knie: Eine elektrische Fahrzeugabsenkung mit Logistiksteuerung macht für den Rollstuhlfahrer die Steigung der Rampe so gering wie möglich.
Hilfsmittel im Wageninneren
Auch im Wageninneren gibt es verschiedenste Hilfsmittel. Etwa den "Tranfersitz", auf den der Rollstuhlfahrer im Fond umsteigt, dann bis zum Lenkrad vorfährt und mit Hilfe der elektrischen Sitzverstellung die individuelle Sitzposition einstellt. Alternativ steht ein drehbarer Vordersitz zur Verfügung. Und dank einer speziellen Befestigungseinrichtung kann der Behinderte sogar mit dem Rollstuhl ans Lenkrad fahren. Innovativste Bedienelemente wie das Vier-Wege-Joystick-System, das digitale Minilenkrad oder ein Sprachsteuerungssystem für bestimmte Funktionen ermöglichen erstmals, dass das Auto Veränderungen im Krankheitsbild kontinuierlich angepasst werden kann – ein großer Fortschritt zum Beispiel für Menschen mit progressiven Muskelerkrankungen.
Trotz aller Um- und Einbauten kann auch ein von Paravan umgerüsteter Carnival jederzeit von Nichtbehinderten gefahren werden. Sämtliche sicherheitsrelevanten, serienmäßigen Funktionseinrichtungen bleiben erhalten – so auch die Handbetätigung und die Kindersicherung bei elektrisch angetriebenen Schiebetüren. Uneingeschränkt bestehen bleibt ebenfalls die Herstellergarantie von Kia.
Kia Motors Deutschland kooperiert eng mit seinem neuen Partner. 137 Kia-Fahrzeuge sind bereits umgebaut, und die rund 500 deutschen Kia-Händler wurden zu einer einwöchigen Schulung bei Paravan eingeladen. Viele haben das Angebot schon angenommen und verbreiten das schwäbische Know-how nun im ganzen Land. Das bundesweite Kia-Paravan-Service-Netz ermöglicht es Behinderten, in ihrer Nähe umgerüstete Autos anzuschauen und sich qualifiziert beraten zu lassen.