Jaguar C-XF
Neue Wildkatze setzt zum Sprung an
Die auf der North American International Auto Show in Detroit gezeigte Studie C-XF läutet den Beginn einer neuen Ära bei Jaguar ein. Die viertürige Limousine präsentiert sich als Mischung aus puristischem Design und Dynamik. Damit gibt sie zugleich die Design-Richtung für künftige Sportlimousinen aus dem Hause Jaguar vor. Und sie ist ein Auto mit Gefühl.
Neue Wege gingen die Jaguar-Designer schon beim Design der Scheinwerfer. Anstelle des für die aktuellen Limousinen bindenden "Vieraugen"-Themas wählten sie einteilige, keilförmige und eckig geformte Einheiten. Ein zwischen den einzelnen Birnen gespannter blauer Lichtstreifen lässt an die Pupillen einer Katze denken. Unterhalb der Linsen ist im Stil einer Tätowierung ein springender Jaguar in vereinfachter Form dargestellt. Das Motiv wird auf den Einstiegsleisten der Türen und im Profil der Pirelli-Reifen, mit denen die 21 Zoll großen Hochglanz-Aluminiumräder bestückt sind, wiederholt.
Und der neue Jaguar wird nicht einfach nur angelassen: Das vielleicht theatralischste Feature ist der Anlassvorgang des Motors. Er beginnt mit dem auf dem Mitteltunnel platzierten roten Starterknopf, der im Rhythmus des Jaguar-"Herzschlags" pulsiert. Beim Druck auf die Taste weichen konzentrisch geformte Aluminium-Ringe nach unten und zur Seite und geben so den Wählhebel des Sechsstufen-Automatikgetriebes frei. Seine runde Form schmiegt sich harmonisch an die Innenseite der Hand an.
Springt der Motor an, beginnt eine kleine Light-Show: Ein blauer Lichtring dringt aus der Mitte der Instrumententafel und dehnt sich über den gesamten Innenraum bis zu den Rücksitzen aus. Zusätzlich taucht eine im Dachhimmel integrierte elektro-lumineszente Konsole den Fahrgastraum in ein gedämpftes blaues Licht. Auch von außen wird der Startvorgang signalisiert - durch das Aufflammen eines blauen Lichts aus dem Bereich des Kühlergrills. "Wir möchten, dass sich ein Jaguar beim Starten anfühlt, als würde er zum Leben erweckt", sagen die Entwickler. Aha.
Optisch beim Starten des Motors zum Leben zu erwachen, ist eine Sache; berührungsfreie Bedienlösungen für die Fahrgäste zu entwickeln, noch etwas anderes. Im C-XF betritt Jaguar in dieser Hinsicht neue Wege. Die neue Prototypen-Technologie JaguarSense arbeitet mit vier unsichtbar in den Türen versteckten Sensoren, die bereits reagieren, wenn eine Hand über sie streicht. Dann fahren zuvor verdeckte Türgriffe aus - und sind einsatzfähig. Ein fünfter Sensor befindet sich im Armaturenbrett und reagiert auf eine sich nähernde Hand mit der Freigabe eines Infotainment-Monitors, der bündig in der vorderen Aluminiumverkleidung sitzt. Als nächstes dreht sich der mittlere Teil des Instrumentenbretts um 90 Grad und gibt einen so genannten Dual View-Monitor frei, der verschiedene Darstellungen für Fahrer und Beifahrer anzeigt. So kann zum Beispiel der Beifahrer einen DVD-Film sehen, während der Pilot den Befehlen des Navigationssystems folgt.
Beim Blick unter die Motorhaube wird sofort deutlich, dass auch hier ein technisches Meisterstück am Werke ist: Jener 4,2-Liter-V8, der mit Kompressor-Unterstützung auch schon im Jaguar XKR für mächtig Schub sorgt. Dieses bewährte Antriebsaggregat leistet im C-XF rund 420 PS und schöpft - aus bemerkenswert niedrigen Drehzahlen - bis zu 500 Nm an Drehmoment. Über die Sechsstufen-Automatik mit am Lenkrad montierten Schaltwippen (Jaguar Sequential Shift) gelangt die Kraft an die Hinterräder. Wäre der C-XF bereits ein Serienmodell, würde er problemlos die (elektronisch abgeriegelte) Spitzengeschwindigkeit von 250 km/h erreichen; ohne künstliche Tempo-Bremse käme er sogar auf rund 290 km/h.