Fisker in der Krise
Investoren zeigen Interesse an Elektroautobauer Fisker
Der US-Hybridautobauer Fisker steckt in der Krise. Nachdem sich die Entwicklung, die sich vor allem aus Krediten des US-Energieministerium finanzierte, deutlich zu lange hinzog, drehte die US-Regierung kürzlich den Geldhahn zu. Seither steht der einstige Hoffnungsträger im Bereich der Elektroautos quasi mittellos da, schuldet den USA sogar knapp 170 Mio. Dollar. Zudem blieben die Verkäufe des Karma, des bisher einzigen Modells der Marke, weit hinter den Erwartungen zurück.
Nun schicken sich laut Medienberichten zwei potentielle Investoren an, Fisker zu retten. Neben Wanxiang, einem chinesischen Hersteller von Autoteilen, meldete auch das amerikanische Start-Up VL Automotive Interesse an. Beide Unternehmen wollen maximal 25 Millionen Dollar zahlen, um den Schuldenberg von Fisker zu begleichen und das Unternehmen auf eine solide Basis zu stellen. Wanxiang hatte zuvor schon den Fisker-Batteriezulieferer A123 vor der Insolvenz gerettet und hat somit wohl die besseren Chancen.
VL Automotive möchte einen völlig anderen Weg gehen. Hinter dem Unternehmen steht Bob Lutz, ein Urgestein der US-Autoindustrie und ehemaliger GM-Entwicklungschef. Er ist vom Fisker-Design begeistert und möchte den Elektro-Sportflitzer Fisker Karma „leicht modifiziert“ mit V8-Verbrennermotor als VL Destino auf den Markt bringen. Anstelle des einst gefeierten Elektromotors schnurrt im VL Destino ein Motor aus der Chevrolet Corvette unter der Motorhaube. Das damit das Prinzip des Plug-In-Hybriden ad absurdum geführt werden würde, scheint Lutz wenig zu interessieren.
Die Zukunft von Fisker ist somit offen. Bleibt die Marke als Leuchtturmprojekt der Elektroautoindustrie erhalten oder wird der Vorzeige-Hybrid Karma zur V8-Benzinschleuder? Die Entscheidung dürfte in den kommenden Monaten fallen. Allerdings wird auch eine Insolvenz von Fisker Automotive nicht ausgeschlossen.