Erster BMW vor 75 Jahren in Berlin produziert
Gundstein einer Erfolgsgeschichte
Vor 75 Jahren verließ das erste BMW Automobil die Produktionshalle. Der BMW 3/15 PS wurde in Berlin produziert. Dies fanden die Automobilhistoriker Walter Zeichner und Rainer Simons bei der Recherche zu einem neuen Buch heraus. "Die Entwicklungsgeschichte der BMW Automobile 1918 - 1932" zeichnet die ersten Schritte der BMW AG im Automobilbau nach. Es erscheint nun pünktlich zum Jubiläum.
Experimente und Versuche
Ende der 20er Jahre beschloss der Vorstand der Bayerischen Motoren Werke AG den Serienbau von Automobilen. Nach verschiedenen Experimenten und Versuchen mit in München konstruierten Prototypen setzte man auf den Lizenzbau eines bereits fertigen Modells: Ein Derivat des Austin Seven mit 750 Kubikzentimeter großem und 15 PS starkem Vierzylindermotor. Im November 1928 übernahm BMW die Fahrzeugfabrik Eisenach und machte sich daran, aus deren Dixi einen neuen Kleinwagen mit dem BMW Markenzeichen zu entwickeln. Da die Zeit drängte, beschränkte man sich dabei im Wesentlichen auf eine völlig neue Karosserie. Zu jener Zeit tauchten die ersten modern gefertigten Ganzstahlkarosserien in Deutschland auf, gebaut für mehrere Firmen im großen Karosseriewerk von AMBI-BUDD in Berlin. Genau solch einen Aufbau sollte der erste BMW bekommen.
Kurzerhand mietete BMW eine Fabrikhalle des Karosserieherstellers in Berlin. Schon am 22. März 1929 verließen die ersten BMW 3/15 PS DA 2 dieses Werk in der Nähe des alten Flugplatzes Berlin-Johannisthal und wurden für den späteren Versand an die BMW Händler eingelagert. . Es dauerte noch bis zum 9. Juli 1929, ehe BMW mit seinem ersten Automobil an die Öffentlichkeit trat. Eine feierliche Präsentation im neuen BMW Verkaufsgeschäft in Berlin Zentrum und eine ganzseitige Annonce in der Presse machen das neue Auto publik.
BMW 3/15 PS
Der Rest ist Legende: Der BMW 3/15 PS begründete nicht nur die 75jährige Erfolgsgeschichte des Automobilherstellers BMW, sondern legte mit seinen sportlichen Erfolgen auch den Grundstein für die Markenphilosophie. Wann immer BMW sportliche Wagen präsentierte, wurden diese zu Meilensteinen der Automobilgeschichte: 328, 700, 1800, 2002 sind in Verbindung mit dem Markennamen BMW Codenummern, die die Augen jedes Autokenners zum Leuchten bringen. Gefolgt von Buchstaben wie CSi, M oder Z. Markenwerte, die selbst über sehr tiefe wirtschaftliche Täler hinweghalfen und zu einem der heute erfolgreichsten und profitabelsten Automobilunternehmen der Welt geführt haben: Im Jahre 2003 hat die BMW Group rund 1,1 Millionen Fahrzeuge produziert und verkauft. Vor 75 Jahren - dem Jahr des berühmten "Schwarzen Freitag" der Weltwirtschaftskrise - waren es vergleichsweise 5.368 BMW Automobile.
Rainer Simons und Walter Zeichner, beide profilierte Automobilhistoriker und Verfasser zahlreicher Bücher, haben die ersten Jahre der BMW Automobilgeschichte abgebildet. In ihrem Buch "Die Entwicklungsgeschichte der BMW Automobile 1918 - 1932" berichten sie auf annähernd 450 Seiten über die faszinierenden 20er und 30er Jahre. Der Band, Teil der Buchreihe "Dimensionen" der BMW Group Mobile Tradition, ist reich bebildert und hochwertig ausgestattet. Er ist ab 01. April 2004 unter der ISBN Nummer 3-932169-35-2 (deutsch) oder 3-932169-36-0 (englisch) zum Preis von 78 EUR im Handel verfügbar.
Highlights des Jubiläums-Jahres sind unter anderem die "2000 Kilometer durch Deutschland" im Juli, in deren Verlauf zahlreiche BMW Automobile aus allen Jahrzehnten in einer Roadshow die Historie des Unternehmens auf der Straße zelebrieren. Schon im April wird während der "Techno Classica" in Essen eine aufwändige Ausstellung hunderttausende von Besuchern in die Geschichte des weiß-blauen Unternehmens entführen.
Auch international stehen die ersten 75 Jahre des BMW Automobils bei den großen Ereignissen der weltweiten Veteranen-Szene im Mittelpunkt der BMW Auftritte - so am letzten April-Wochenende beim großen Fest der klassischen Automobil-Designlinien, dem "Concorso d'Eleganza" in der Villa d Este am Comer See, und Ende Juni beim eher sportlich geprägten "Festival of Speed" gleich in der Nachbarschaft der Rolls-Royce-Manufaktur im südenglischen Goodwood.