Der neue Ford Mondeo kommt endlich nach Europa
Ford Mondeo: verspäteter Angriff auf die Mittelklasse
Mit einem Jahr Verzögerung, aufgrund einer Werksschließung in Belgien und der Produktionsverlagerung nach Spanien, schafft es der Ford Mondeo nun endlich auch nach Europa. Der gelungene, coupéhafte 5-Türer bietet ein agiles Design, zahlreiche Assistenzsysteme und ein umfangreiches Motorenangebot. Die günstigste Variante kostet ab 27.150 Euro.
Von außen ein Coupé
Der Mondeo bietet ein agiles Äußeres. Die Seitenansicht wird von der hohen Schulterlinie und den schmalen Seitenfenstern bestimmt. Die Front dominiert der Trapezförmige Kühlergrill. Bei den Firmenverwandten Focus und Fiesta noch etwas zu groß geraten, fügt er sich hier harmonisch in das Coupé inspirierte Bild ein. Die optional mit Voll-LED Ausstattung erhältlichen Frontscheinwerfer blicken Böse auf vorausfahrende Autos. In Kombination mit der durch Sicken strukturierte Motorhaube, hat Ford hier ein wirklich interessantes Design geschaffen. Die Rückansicht glänzt durch eine gut texturierte Heckklappe. Diese trennt die langgezogenen Heckleuchten, die sich bis auf die Fahrzeugseite ziehen. Wie bereits aus anderen Ford-Modellen wie dem C-Max bekannt, lässt sich der Kofferraum wahlweise mit einem Sensor auf der Fahrzeugunterseite per Fußschwenk öffnen.
Zwischen Kunststoff und frischer Luft
Im Innenraum des neuen Ford Mondeo wechseln sich moderne Digitalanzeigen und klassische, analoge Bedienelemente ab. Der in dieser Preisklasse schon fast obligatorische berührungsempfindliche Bildschirm, über den man Zugriff auf alle wichtigen Funktionen des Infotainmentsystems hat, findet sich in der Mittelkonsole. Die ist jedoch trotz der Touch-Bedienung mit zahlreichen Knöpfen und reichlich Kunststoff überladen. Das gleicht Ford aber mit der optionalen Sprachsteuerung Sync 2 wieder aus. Die hilft zum Beispiel bei der Suche nach dem nächsten Restaurant oder verschickt während der Fahrt SMS für den Fahrer, damit dieser die Hände vom Smartphone lässt.
Ein besonderes Augenmerk liegt beim Mondeo auf dem Innenraumkomfort. Hier wird zwar nicht ganz so viel Platz geboten wie beispielsweise im VW Passat und doch soll man sich hier wohler fühlen. Dafür sorgt neben optionalen Massagesitzen unter anderem eine überarbeitete Geräuschdämmung. Drei Dezibel leiser soll es im Innenraum nun während der Fahrt sein. Das klingt erst einmal nicht nach viel, soll sich laut Ford aber deutlich bemerkbar machen. Desweiteren bietet der Mondeo als erstes Fahrzeug der Kölner ein neues Luftfiltersystem. Das arbeitet, wie die Filtersysteme von Atemschutzmasken oder Raumanzügen, mit Aktivkohle und soll 99 % der Schadstoffe herausfiltern. Dazu gehören auch Pollen und Feinstaub. Allergiker dürfen sich also über den neuen Standard von Ford freuen.
Assistenzsysteme und Sicherheit
Serienmäßig bietet der Mondeo eine Grundausstattung an Assistenz- und Sicherheitssystemen. Dazu gehört unter anderem das „My-Key“- Feature, mit dem ein zweiter Schlüssel beispielsweise für Fahranfänger programmiert werden kann. So lassen sich Höchstgeschwindigkeit oder Lautstärke der Audioanlage drosseln. Interessant wird es, wenn man über das Serienmodell hinaus geht. Für nur 300 Euro bekommt man zum Beispiel aus der Mercedes S-Klasse bekannte Gurtairbags für die hintere Sitzreihe. Ein Feature, dass sich so in dieser Klasse nicht finden lässt.
Darüber hinaus bietet Ford fast alle System, die momentan möglich sind: Verkehrszeichen- und Fußgängererkennung per Radar, aktiver Spurhalteassistent und eine Quereinparkhilfe. Mit dem 2.000 Euro teuren Komfortpaket holt man sich zudem einen Toter-Winkel-Assistenten und einen automatischen Parkpiloten an Bord. Für teilweise geringen Aufpreis wird aus dem Mondeo also ein absolut sicherer Straßenkreuzer.
Für jeden Geschmack die richtige Ausstattung
Der Ford Mondeo ist wie gewohnt als Stufenheckvariante und mit dem Turnier auch als Kombi erhältlich. Dazu kommt erstmals eine Limousine im Stufenheckdesign. Die wird allerdings nur mit Hybridantrieb angeboten. Bei den Ausstattungsvarianten setzt Ford, mit diversen Basis-, Mittelklasse- und Premiumversionen auf ein breites Angebot. Das kann zu Beginn etwas verwirren, bietet dem Kunden allerdings den Vorteil, ein genau auf sein Geschmack abgestimmtes Fahrzeug zu bekommen. Los geht es mit 27.150 Euro für die Grundausstattung in der mit einer 160 PS starken 1,5 Liter EcoBoost Benziner angetriebenen Fließheckvariante. Der Turnier startet mit gleichem Motor 1.000 Euro teurer. Insgesamt bietet Ford für den Mondeo 13 verschiedene Motoren an. Dazu gehören drei Dieselmotoren mit Leistungen zwischen 115 und 180 PS und drei Benziner zwischen 160 und 240 PS.
In der ab 34.950 Euro erhältlichen Hybrid-Limousine sind gleich zwei Elektromotoren verbaut. Während einer den 2,0 Liter Benzinmotor unterstützt, ist der andere nur für die Stromrückgewinnung aus Bremsenergie zuständig. Rein elektrisch erreicht der Hybrid-Mondeo eine Höchstgeschwindigkeit von 135 km/h. Mit dem Benziner zusammengeschaltet kommt er auf eine Leistung von 187 PS.