Kfz-Versicherungsprämie
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Kfz-Versicherungsprämie - Was kostet eine Kfz-Versicherung

So berechnen sich die Versicherungskosten für ein Auto

[03.09.2018] | gl

In Deutschland muss per Gesetzt jedes Fahrzeug im Straßenverkehr versichert sein. Die grundlegende Autoversicherung ist die Kfz-Haftpflichtversicherung. Ergänzend sind aber mindestens eine Teilkaskso- oder Vollkaskoversicherung ratsam. Für diese Versicherungen muss der Fahrzeughalter monatlich eine Versicherungsprämie an den Versicherer zahlen. Doch wie setzt sich die zu zahlende Summe zusammen? Anhand welcher Kriterien und Merkmale wird die Versicherungsprämie eingestuft und wie lassen sich Kosten sparen?

Wozu dient die Schadensfreiheitsklasse (SF-Klasse)?

Ein erstes wichtiges Kriterium zum Berechnen Ihrer Kosten ist die sogenannte Schadenfreiheitsklasse (SF-Klasse). Durch dieses System wird der Fahrer anhand seiner schadenfreien Jahre durch einen Schadenfreiheitsrabatt belohnt. Fahranfänger werden bei Haftpflicht- und Kaskoversicherung in der Regel in die teuerste Klasse SF 0 eingestuft. Mit jedem unfallfreien Jahr erfolgt dann eine Neueinstufung in die nächsthöhere Schadenfreiheitsklasse, wodurch die fälligen Versicherungsprämien deutlich gesenkt werden können. Sollte es jedoch zu einem Unfall kommen, droht sich dieser Effekt umzudrehen. Je nach Beurteilung der Versicherung muss dann mit einer Rückstufung gerechnet werden. Übrigens: wie hoch der Schadenfreiheitsrabatt pro Schadenfreiheitsklasse ausfällt, hängt von den individuellen Regelungen der KFZ-Versicherer ab.

Tipp: Wenn Sie Ihre Kfz-Versicherung wechseln, bleibt Ihre SF-Kasse bestehen. Lassen Sie sich bei einer Kündigung jedoch unbedingt eine Bescheinigung über die SF-Klasse zuschicken, damit sie die entsprechende Einstufung auch später noch einwandfrei nachweisen können.

Was sind Typklassen?

Bei der Kostenermittlung spielt neben der Schadensfreiheitsklasse natürlich das zu versichernde Fahrzeug eine zentrale Rolle. Als Bemessungsgrundlage dient hier die sogenannte Typklasse,  die im Typklassenverzeichniss des Gesamtverbands der Deutschen Versicherungswirtschaft, festgehalten ist. Um ein Fahrzeug einer Typklasse zuzuordnen, benötigt der Versicherer verschiedene Angaben wie das konkrete Modell des Wagens, das Datum der Erstzulassung oder die Motorleistung. Anhand dieser Daten ist es den Versicherungsanbietern möglich, die statistische Wahrscheinlichkeit eines Schadens bei diesem Fahrzeugtyp zu ermitteln. Als Faustregel gilt: umso seltener ein Fahrzeugtyp in kostenintensive Unfälle verwickelt wird, desto günstiger fällt die Versicherungsprämie aus.

Was sind Regionalklassen?

Eine weitere wichtige Kennzahl für die die Kfz-Versicherer ist die Regionalklasse. Diese dient der Ermittlung der Schadenbilanz in der Region, für die das Fahrzeug angemeldet werden soll. Insgesamt gibt es 400 Zulassungsbezirke in Deutschland. Wie bei den Typklassen ist es auch hier der Gesamtverband der Deutschen Versicherungswirtschaft, der jährlich die Regio­nal­klas­sen definiert. Ausschlaggebend dafür ist das Verhältnis der Schadenanzahl eines Zulassungsbezirks bezogen auf die Menge der dort zugelassenen Fahrzeuge. Kommt es in einer Region zum Beispiel überdurchschnittlich häufig zu Unfällen, führt dies zu einer schlechteren Bewertung in der Regionalklasse. Neben der Anzahl der Verkehrsunfälle werden aber auch Unwetterschäden etwa durch Hochwasser, Hagel oder Sturm, Diebstähle oder Wildunfälle berücksichtigt.

Weitere wichtige Kostenfaktoren für die Kfz-Versicherungsprämie

  • Wird eine Garage oder ein sicherer Stellplatz genutzt? Sicherlich ist es nachvollziehbar, das ein Fahrzeug, dass nachts in einer Garage steht, deutlich besser vor etwaigen Schäden geschützt ist, als eines, das auf einem normalen Parklplatz an der Straße steht. Daher belohnen Kfz-Versicherungen einen solchen Stellplatz häufig mit einem vergünstigen Tarif.
  • Wer darf das Fahrzeug fahren? Viele verschiedene Fahrer bedeuten ein schwerer definierbares Schadensrisiko. Daher kann sich der Nutzerkreis eines Fahrzeugs deutlich auf die Versicherungsprämie auswirken. Am günstigen wird die Versicherung zweifellos, wenn der Fahrzeughalter auch der Einzige ist, der das Auto bewegen darf.
  • Wie alt ist der Versicherungsnehmer? Auch das Alter des Nutzers spielt eine wichtige Rolle. Denn statistisch gesehen zählen vor allem unerfahrene Fahranfänger und ältere Verkehrsteilnehmer zu einer Risikogruppe.
  • Wie viele Kilometer werden pro Jahr zurückgelegt? Bei Personen, die viel mit dem Auto unterwegs sind, besteht statistisch gesehen einen signifikant höhere Unfallgefahr. Daher ziehen Versicherer auch diesen Wert für die Prämienermittlung heran. Generell lässt sich sagen: Wenigfahrer müssen in der Regel weniger zahlen als Vielfahrer.

Versicherungsvergleich lohnt sich

Die Beiträge werden zwar bei allen Versicherern anhand ähnlicher Kriterien ermittelt, dennoch können sich die einzelnen Tarife in Preis und Umfang deutlich voneinander unterscheiden. Häufig gibt es für bestimmte Personengruppen auch noch attraktive Rabattsysteme, die einzelne Anbieter besonders interessant machen. Daher ist es immer ratsam, vorab einen unverbindlichen Versicherungsvergleich durchzuführen. Auf diese Weise lassen sich schnell und unkompliziert die zahlreichen Angebote gegenüberstellen und die günstigste Kfz-Versicherungsprämie ermitteln.

Wichtig für einen Versicherungswechsel ist der 30 November. Dieses Datum gilt als Stichtag für Vertragslaufzeiten. Sollten Sie sich für eine Kündigung Ihrer Kfz-Versicherung entscheiden, muss diese bis spätestens einen Monat vor Vertragsende eingereicht werden. Regulär enden alle Verträge der Versicherungsgesellschaften am 30. Dezember.