Zündspule
Quelle: ZF

Zündspule

[14.07.2016] | em

Die Zündspule ist ein Bauteil der Zündanlage eines Ottomotors. Sie baut sich aus einem Paket von Eisenlamellen auf, über das die Sekundär- und die Primärwicklung gewunden sind. Metall-Leitstücke umhüllen dabei zur Verbesserung des magnetischen Flusses die Primärwicklung. Die Windungszahlenübersetzung Üw beträgt ca. 60 bis 150.

Schließt der Unterbrecher, dann fließt durch die Primärwicklung ein Strom, der infolge der Selbstinduktion exponentiell seinen Höchstwert erreicht. Der Schließwinkel des Unterbrecherkontakts ändert sich nicht mit der Drehzahl. Damit wird die Zeitspanne, während der die Primärwicklung an die Batterie angeschlossen bleibt, mit steigender Drehzahl kürzer; der Primärstrom erreicht somit nicht mehr seine volle Höhe. Im Zündzeitpunkt öffnet der Unterbrecherkontakt; an der Primär- und Sekundärwicklung werden Spannungen induziert, die von der Höhe des unterbrochenen Batteriestromes, von der Induktivität und von dem Verhältnis der Windungszahlen abhängen.

Zur Funkenlöschung ist dem Unterbrecherkontakt ein Kondensator parallel geschaltet. Die Zündspannung fällt bei der Batteriezündanlage mit zunehmender Motordrehzahl ab. Im oberen Teil des Zündverteilers ist ein Verteilerläufer angeordnet, dem eine federnde Kontaktkohle die Zündspannung zuführt. Der auf die Verteilerwelle aufgesteckte Verteilerläufer läuft mit halber Motordrehzahl um und streicht mit einem Abstand von 0,3 bis 0,7 mm an den in der Verteilerkappe fest eingelassenen Elektroden vorbei.

Die Zündimpulse gelangen durch Funkenüberschlag zur jeweiligen Elektrode und von dort über isolierte Zündleitungen in der vorgeschriebenen Zündfolge zu den Zündkerzen. Im unteren Gehäuseteil des Zündverteilers sind die Unterbrecherplatte sowie die Einrichtung des FIiehkraftverstellers und Unterdruckverstellers angeordnet. Der Zündversteller stellt bei allen Betriebszuständen des Motors die für optimale Leistung erforderliche Vorzündung ein.

Beim Fliehkraftversteiler ist die Verteilerwelle unterteilt. Das Oberteil, das die Nocken zur Betätigung des Unterbrecherkontaktes trägt und auf das der Verteilerläufer aufgesteckt ist, lässt sich gegenüber der vom Motor angetriebenen Verteilerwelle relativ verdrehen. Federbelastete Fliehgewichte verdrehen bei ansteigender Drehzahl das Oberteil im Sinne einer früheren Öffnung des Unterbrecherkontaktes.

Beim Unterdruckversteller ist eine federbelastete Membran über eine Leitung mit dem Vergaser verbunden, so dass bei Leerlauf und Vollgas kein nennenswerter Unterdruck, bei Teillast dagegen ein starker Unterdruck auf die Membran einwirkt. Ein Gestänge verbindet die Membran und die drehbar angeordnete Unterbrecherplatte. Die Unterbrecherplatte wird dann gegen die Drehrichtung des Unterbrechernockens verdreht und bewirkt eine Vorzündung im Teillastbereich.

Die Leistungsabnahme der Batteriezündanlage mit ansteigender Motordrehzahl führt bei hoher Drehzahl zu schlechter Entflammung des Gemischs. Eine Erhöhung der Zündspannung bei großer Drehzahl ist durch Verminderung der Windungszahl der Primärwicklung und Erhöhung des Primärstroms möglich. Der vom Unterbrecherkontakt geschaltete Primärstrom darf aus Gründen des Kontaktverschleißes 5 A bei 400 bis 500 V nicht übersteigen. Vielfach werden darum Zweikreiszündanlagen mit zwei Zündspulen und Doppelunterbrecher verwendet.