Winter-Tipps von KFZ-MAG.DE
Bewährte Strategien bei eisigen Temperaturen
Für diejenigen ohne Garage bringt der Winter morgens so einige Herausforderungen mit sich. Das lästige Kratzen von Eis oder das Schneefegen sind dabei unvermeidlich. Autofahrer setzen auf clevere Tricks, um Zeit zu sparen und wir liefern einen umfassenden Überblick.
Das Aufwärmen des Motors im Leerlauf ist untersagt
Ein kalter Morgen erfordert oft das Freikratzen vereister Autoscheiben. Viele Autofahrer starten ihren Motor und die Heizung, bevor sie mit dem Eiskratzer hantieren. Doch aus gutem Grund ist diese Praxis verboten, da sie außer unnötigen Abgasen und Lärm nichts bringt. Die Straßenverkehrsordnung ahndet diese Umweltbelastung mit einem Bußgeld von zehn Euro.
Eiskratzen bei laufendem Motor und seine tatsächliche Wirkung
Manch einer mag sich auf einen angewärmten Innenraum freuen, doch dies ist trügerisch. Die angenehme Temperatur wird erst erreicht, nachdem Sie sich durch das Eiskratzen bereits bewegt haben und Ihnen ohnehin schon warm geworden ist.
Das Eiskratzen bei laufendem Motor beschleunigt den Vorgang also nicht, da das Heizgebläse zu viel Zeit benötigt, um die über Nacht ausgekühlte Scheibe unter der Eisschicht auf über null Grad zu erwärmen. Sogar die heizbare Heckscheibe hat nicht genug Leistung, um dies effizient zu bewerkstelligen.
Gefahr für Ihren Motor
Ein häufiger Irrtum besteht darin anzunehmen, dass es dem Motor guttut, ihn vor der Fahrt aufzuwärmen. Im Gegenteil: Der Motor wird im Leerlauf schlechter geschmiert, besonders wenn sowohl Motor als auch Öl kalt sind. Kaltes Öl ist zähflüssig, was zu schlechterer Schmierung und höherem Kraftstoffverbrauch führt. Wärmen Sie den Motor unter Last vorsichtig auf und vermeiden Sie hohe Drehzahlen in den ersten Kilometern.
Damit Sie auch weiterhin gut durch den Winter kommen, sind hier noch einige wertvolle Tipps der Redaktion:
Pappe auf der Windschutzscheibe
Einige Autofahrer bedecken ihre Autoscheiben abends mit einem großen Karton. Pappe ist zwar schnell verfügbar, hat aber ihre Tücken, da sie aufweichen und wieder festfrieren kann. Die Papierreste sind dann mühsam vom Glas zu entfernen.
Enteisen mit kochendem Wasser
Es klingt vernünftig, Eis mit heißem Wasser zu schmelzen. Aber Vorsicht! Das kann funktionieren, aber bei einem Temperaturschock können schnell Risse in der Scheibe entstehen. Das braucht im Winter wirklich keiner.
Schutzfolie auf der Windschutzscheibe
Spezielle Isolierfolien aus dem Autozubehör verhindern Eisbildung auf der Windschutzscheibe. Allerdings kann die Folie bei Wind oder durch böse Fußgänger schnell weg sein. Sie muss vor der Fahrt im Wagen verstaut und dort getrocknet werden.
Hochklappen der Scheibenwischer
Experten raten dazu, die Scheibenwischer bei frostigen Temperaturen hochzuklappen, um ein Festfrieren der Gummilippen zu verhindern. Der Winter verkürzt jedoch die Lebensdauer der Scheibenwischer erheblich, daher ist es ratsam, vor dem Parken die Auto-Waschanlage zu besuchen und Antifrostmittel in die Scheibenwischanlage zu füllen.
Falls die Wischerlippen an der Scheibe festgefroren sind, sollte auf Gewalt in jedem Fall verzichtet werden. Experten empfehlen, das empfindliche Gummi mit Frostschutzmittel aufzutauen und besonders vorsichtig zu lösen.
Heiße Wärmeflasche im Auto
Eine heiße Wärmflasche hilft im Bett gegen kalte Füße und im Auto gegen vereiste Scheiben. Legen Sie die Wärmflasche 20 Minuten vor der Abfahrt auf das Armaturenbrett. Die Wärme löst den Eisfilm auf der Scheibe, und sie verhindert das Beschlagen von innen.
Der klassische Eiskratzer
Der TÜV Süd hat zusammen mit dem Magazin "auto motor und sport" insgesamt 14 Eiskratzer-Modelle getestet. Ergebnis: Nur fünf davon wurden überhaupt als "empfehlenswert" eingestuft, vier fielen sogar als "nicht empfehlenswert" durch. Die Experten empfehlen einen Eiskratzer mit stabiler und anpassungsfähiger Klinge, robusten Eiszähnen und einem rutschfesten Griff, um ausreichend Kraft auf die Scheibe übertragen zu können.