Fahren bei Nebel
Fahrweise anpassen und Scheinwerfer einschalten
Bei nasskaltem Wetter und fallenden Temperaturen sind die Sichtverhältnisse zu dieser Jahreszeit häufiger als sonst eingeschränkt. Vor allem in Gegenden mit Talsenken, Flüssen oder Seen tritt im Herbst verstärkt Nebel auf, der für ein erhöhtes Unfallrisiko im Straßenverkehr sorgt. Auffahrunfälle oder gar Massenkarambolagen sind dann leider keine Seltenheit, vor allem bei unvermittelt aufkommenden Nebelbänken.
Fahrweise anpassen und Scheinwerfer einschalten
Bei plötzlich aufkommendem Nebel sollte bedacht reagiert werden. Als häufigste Unfallursachen gelten zu hohe Geschwindigkeit, zu wenig Abstand zum vorausfahrenden Fahrzeug, eine falsche Beleuchtung und Selbstüberschätzung. Dabei kann man das Risiko eines Unfalls schon durch das rechtzeitige Aufziehen der Winterreifen, eine vorrausschauende Fahrweise und ein maßvoll gedrosseltes Tempo deutlich minimieren. Heftige Bremsmanöver sind zu vermeiden um den rückwärtigen Verkehr nicht zu gefährden.
Desweiteren sollten bei schlechten Sichtverhältnissen unverzüglich die Scheinwerfer in Form des Abblendlichts eingeschaltet werden. Das mittlerweile in vielen neueren Modellen verbaute Tagfahrlicht reicht in der Regel nicht aus, da diese nicht genug Leuchtkraft besitzen und die Heckleuchten nicht genutzt werden. Wird das Abblendlicht bei schlechter Sicht nicht eingeschaltet, droht übrigens ein gesetzliches Bußgeld von 40 Euro und 3 Punkte in Flensburg.
Fernlicht aus - Nebelscheinwerfer und Nebenschussleuchte an
Fernlicht ist bei Nebel eher Nach- als Vorteil. Der Grund hierfür ist relativ einfach: Die Luft beinhaltet bei Nebel besonders viele Wassertröpfchen, die das Fernlicht stark reflektieren und so den ohnehin schon dichten Nebel noch undurchsichtiger machen. Sinnvoller ist das Einschalten der Nebelscheinwerfer - sofern das Fahrzeug mit solchen ausgerüstet ist. Die Scheibenwischer sollten aktiviert werden, um den sich auf der Windschutzscheibe niederschlagenden Nebel zu entfernen und so für klarere Sicht zu sorgen.
Zudem sollte die Nebenschussleuchte eingeschaltet werden, um den rückwärtigen Verkehr zu warnen. Diese darf allerdings nur bei Sichtweiten unter 50 Meter genutzt werden, da sie bis zu 30 mal heller leuchtet als normale Rücklichter. Besteht keine extrem eingeschränkte Sicht auf den Straßen, können Nebenschlussleuchten den Folgeverkehr blenden und so zu gefährlichen Unfällen führen. Dementsprechend ist der unnötige Einsatz dieser Leuchte strafbar und kann ein Verwarngeld von bis zu 35 Euro nach sich ziehen.
Um den korrekten Einsatz der Nebelschlussleuchten zu gewährleisten, können die Leitpfosten am Straßenrand zu Orientierung genutzt werden. Diese haben in Deutschland einen einheitlichen Abstand von 50 Meter, so dass die Sichtweite entsprechend eingeschätzt werden kann. Wird die Nebelschlussleuchten eingeschaltet sollte zudem das Tempo auf maximal 50 km/h gedrosselt werden.
Ist die Nebelbank durchquert und die Sicht wird wieder besser, müssen sowohl Nebelscheinwerfer als auch Nebenschussleuchte wieder ausgeschaltet werden.