Großer Preis von Spanien: Rosberg feiert seinen ersten Saisonsieg
Nico Rosberg siegt in Barcelona vor Hamilton und Vettel
Beim Großen Preis von Spanien hat Silberpfeilpilot Nico Rosberg mit einem souveränen Rennen die Erfolgsserie von seinem Teamkollegen Hamilton gestoppt und verwies den amtierenden Weltmeister auf den zweiten Platz. Mit seinem Sieg schüttelt der Deutsche seine bisherige Ergebniskrise ab und startet nun mit der Aufholjagd auf den Titel. Dritter wurde Sebastian Vettel im Ferrari, der trotz misslungener Rennstrategie eine zufriedenstellende Leistung ablieferte.
Sieg ist für Rosberg ein Befreiungsschlag
Die Erleichterung war Nico Rosberg nach den 66 Runden auf dem Circuit de Catalunya in Barcelona und dem abschließenden Sieg deutlich anzusehen. „Es war ein fantastisches Wochenende, es lief perfekt“, jubelte der Deutsche, der mit seinem Sieg nicht nur den amtierenden Weltmeister mit 17,551 Sekunden Rückstand auf Rang zwei verwies, sondern auch sich selbst bewies, dass er noch Chancen auf den Titel hat. Mit seinem ersten Saisonsieg holt der junge Mercedes Fahrer im Kampf um den Titel erheblich auf und verkürzt den Abstand zum Führenden Lewis Hamilton (111 WM Punkte) auf 20 Punkte. Damit bringt Rosberg auch endlich wieder mehr Spannung in den Formel-Eins Rennzirkus, der bereits am 25.05.2015 auf seiner Heimstrecke in Monaco in die nächste Runde geht.
Wieder auf dem Podest landete auch der drittplatzierte Sebastian Vettel, der anfangs lange auf Platz zwei gelegen hatte, dann jedoch durch eine falsche Boxenstrategie noch hinter Lewis Hamilton über die Ziellinie fuhr. Der Heppenheimer kommt mit diesem Ergebnis auf aktuell 80 WM-Punkte und bleibt weiterhin auf Rang drei der WM-Tabelle. Auf Rang vier landete Valtteri Bottas im Williams vor einem überzeugenden Kimi Räikkönen im Ferrari, der sich im Rennen um zwei Positionen verbessern konnte.
Neue Kupplung bringt die Entscheidung für Rosberg
Nach einem überzeugenden Qualifying hatte sich Rosberg die Pole Position gesichert, gefolgt von seinem Teamkollegen Lewis Hamilton, Sebastian Vettel und Valtteri Botas. Neben der souveränen fahrerischen Leistung sorgte wohl aber auch eine neue Kupplung für den Rennerfolg von Rosberg. Optimal ausgestattet, legte er in seinem Mercedes einen perfekten Start hin und setzte sich von der Spitze ab. Sebastian Vettel erwischte ebenfalls einen guten Start und kassierte direkt Weltmeister Hamilton ein. Mit Vettel als Puffer, baute Rosberg seine Führung konstant aus, so dass er irgendwann nicht mehr einzuholen war. Denn trotz einiger Updates scheinen es die Ferraris immer noch nicht ganz mit den Silberpfeilen aufnehmen zu können. Dennoch blieb Vettel auf seiner Position. Dahinter mühte sich Hamilton sichtlich ab, schaffte es aber nie nah genug heranzukommen. Da half nur noch ein Strategiewechsel.
Mercedes wechselt Boxenstrategie um Hamiltons Lage zu verbessern
Die Mercedes Crew folte Hamilton bereits in Runde 13 an die Box. Mit einem frühen Reifenwechsel wollte man dem Weltmeister den entscheidenden Vorteil verpassen, um Vettel doch noch überholen zu können. Doch der Boxenstopp verlief nicht optimal. Die Boxencrew kämpfte mit massiven Problemen am linken Hinterrad des Briten, so dass wertvolle Sekunden verloren gingen. Vettel fuhr hingegen erst eine Runde später in die Box und schaffte es durch die Verzögerung bei Mercedes wieder vor Hamilton auf die Strecke.
Hamilton dreht mit harten Reifen mächtig auf
Trotz des verpatzten Boxenstopps drehte Hamilton mit frischen, harten Reifen mächtig auf und verkürzte konstant seinen Abstand auf Vettel und somit auch auf Rosberg. In Runde 45 musste dann auch Rosberg an die Box um neue Reifen aufzuziehen. Doch in der Zwischenzeit hatte sein Teamkollege kräftig aufgeholt, so dass der Deutsche nach dem Stopp hinter seinem Stallrivalen zurück auf die Strecke kam. Doch dieser Erfolg währte nur kurze Zeit. Denn nach einem erneuten Boxenstopp fiel Hamilton wieder hinter Rosberg zurück, konnte aber dafür Vettel endgültig einholen.
Somit entschied einmal mehr die richtige Boxenstrategie über Sieg und Niederlage und in diesem Falle hatte Ferrari für Sebastian Vettel die Falsche gewählt. Dennoch zeigte sich der Heppenheimer zufrieden mit seiner Leistung. Enttäuschend lief es hingegen erneut für den dritten Deutschen im Feld, Nico Hülkenberg. Dieser schaffte es nicht sich einen WM-Punkt zu erfahren und beendete das Rennen lediglich auf Platz 15. Gar nicht durchs Ziel kamen Fernando Alonso, der seinen McLaren in der 26. Runde aufgrund eines Bremsdefekts abstellen musste, sowie Pastor Maldonado im Lotus, dessen defekter Heckflügel das Aus in Runde 45 einläutete.