Fahrtüchtig in jedem Alter?
Experten empfehlen regemläßige Untersuchungen
Vor allem in ländlichen Gebieten sind die Menschen auf ein Auto angewiesen, um etwa zur Arbeit zu kommen oder ihre täglichen Erledigungen zu machen. Vor allem ältere Menschen sind jedoch häufig in besonderem Maße von ihrem Auto abhängig, da der öffentliche Nahverkehrs unzureichend zur Verfügung steht, oder der Gebrauch von Bus und Bahn zu unkomfortabel ist. Vor allem in Zeiten der Corona-Pandemie scheuen vor alem ältere Menschen die Nutzung des ÖPNV und nutzen lieber das Auto, um einer potentielle Ansteckungsgefahr aus dem Weg zu gehen.
Ältere Menschen überschätzen häufig Ihre Fähigkeiten im Straßenverkehr
Jedoch überschätzen sich viele ältere Verkehrsteilnehmer. Denn im Alter nehmen grundlegende Fähigkeiten, wie das Reaktions- oder Sehvermögen nach und nach ab und trüben die Verkehrssicherheit ein. Zudem sind ältere Autofahrer zwar routiniert, aber auch schnell mit komplexen Situationen im Straßenverkehr überfordert. Sie ermüden schneller und das periphere Sehen ist häufig eingeschränkt. Experten raten daher zu proaktiven, ärtzlichen Konsultationen, um die Fahrtüchtigkeit sicherzustellen.
"In der Regel kennt der Hausarzt seine Patienten und kann eine gute Einschätzung über dessen Fahrvermögen abgeben. Viele denken nicht daran, dass zum Beispiel regelmäßige Medikamenteneinnahme das Reaktionsvermögen verlangsamen kann. Dies kann der Hausarzt anhand des Medikamentenplans sehr gut beurteilen und entsprechend beraten", sagt Andrea Häußler, Verkehrsexpertin vom TÜV Süd.
Ergänzend sollte man regelmäßige Fitness-Checks absolvieren. verschiedene Institutionen bieten entsprechende Untersuchung an, bei denen verkehrsmedizinische und verkehrspsychologische Parameter geprüft werden. Diese werden im Anschluss zusammen mit den Befunden des Hausarztes ausgewertet. Im Anschlus erfährt man aus erster Hand, ob die diese eine Auswirkung auf die Fahreignung haben.
Zertifikat bescheinigt die Fahrtauglichkeit
Ein anschließendes Zertifikat bescheinigt zum Abschluss die Fahrtauglichkeit oder enthält bei Defiziten entsprechende Empfehlungen zur Teilnahme am Straßenverkehr. Teilnehmer sollten sich also auch damit konfrontieren, dass die Experten zum Verzicht auf das Auto raten.
In diesem Fall ist es wichtig, sich frühzeitig mit entsprechenden Alternativen zu befassen, um weiterhin ein selbstbestimmtes Leben zu Hause zu gewährleisten. Nachbarschaftshilfen oder soziale Einrichtungen bieten vielfältige Möglichkeiten, um Einkäufe oder einen Arztbesuch zu erledigen. Zudem kann man je nach Grad der Einschränkung auch auf einen Fahrdienst zurückgreifen sofern die die öffentlichen Verkehrsmittel nicht im gewünschten Maß zur Verfügung stehen.