Volkswagen kündigt Großinvestition in den USA an
VW-Abgasaffäre: VW-Chef Matthias Müller glättet die Wogen
Die Abgasaffäre des VW-Konzerns zieht weiter seine Kreise. Nachdem europaweit 8,5 Millionen Diesel-Fahrzeuge zurückgerufen wurden, davon 2,4 Millionen in Deutschland, und Strafen in Milliardenhöhe drohen, versucht der neue VW-Chef Matthias Müller die Wogen zu glätten. Zur Eröffnung der North American International Auto Show (NAIAS) in Detroit entschuldigte er sich mit den Worten: „Wir wissen, dass wir unsere Kunden, die zuständigen staatlichen Stellen und die allgemeine Öffentlichkeit hier in den USA sehr enttäuscht haben. Ich bitte daher um Entschuldigung für das, was bei Volkswagen falsch gelaufen ist." Jedoch wies er deutlich zurück, dass Volkswagen kriminell gehandelt habe. Zwar habe man große technische Fehler gemacht, die Öffentlichkeit und die Behörden in den USA jedoch nicht absichtlich getäuscht.
Technische Lösungen auf einem guten Weg
Während für Europa bereits technischen Lösungen zur Behebung der Mängel bestünden, werde weiterhin eng mit den US-Behörden zusammengearbeitet, um auch die dortigen Institutionen zufriedenzustellen. Bereits im November 2015 hatte Volkswagen erste Lösungsideen vorgelegt. Diese waren laut US-Behörden jedoch nicht ausreichend. Inzwischen ist der nachträglichen Einbau eines modernen Abgasreinigungssystems in die betroffenen Fahrzeuge geplant. Diese Lösung würde 430.000 Fahrzeuge von 600.000 Dieselfahrzeuge in den USA betreffen und sollte auch die US-Umweltbehörde EPA besänftigen.
Großinvestition in den USA geplant
Neben den technischen Nachbesserungen gab VW-Chef Müller auch weitere Großinvestition in den USA bekannt. So sollen 900 Millionen Dollar in den Standort Chattanooga fließen, um diesen für die Produktion eines neuen Sportgeländewagens auszubauen. Bis zu 2.000 neue Arbeitsplätze sollen dort entstehen. Zuvor hatte VW bereits angekündigt, an den bereits geplanten Investitionen von rund einer Milliarde Euro festhalten zu wollen. Müller trifft sich auf seiner US-Reise in den nächsten Tagen auch mit Vertretern von Politik und Regulierungsbehörden in Washington, darunter Gina McCarthy, Chefin der US-Umweltbehörde EPA.