Was bringt ein Ratenschutz beim Autokredit?
Darauf sollten Sie beim Ratenschutz für einen Autokredit achten
Der Kauf eines Neuwagens aus eigenen finanziellen Rücklagen ist heutzutage nur noch für die wenigsten möglich. Kein Wunder also, dass sich Leasingmodelle oder die Finanzierung eines Autos über einen Kredit großer Beliebtheit erfreuen. Trotz aktueller Niedrigzinsen bringt etwa ein Autokredit jedoch auch das Risiko eines Ratenausfalls mit sich. Egal ob durch einen unverschuldeten, wirtschaftlichen Engpass oder durch den Verlust des Arbeitsplatzes: bei Zahlungsunfähigkeit können die Raten nicht mehr gezahlt werden. Ein sogenannter Ratenschutz bietet für diesen Fall Sicherheit. Doch ist ein solches Absicherungsmodell wirklich für jeden geeignet?
Absicherung im Fall der Zahlungsunfähigkeit – eine gute Sache! Oder nicht?
Das Modell der Ratenschutz- oder auch Restschuldversicherung bei einer Autofinanzierung ist simpel. Ähnlich einer Risikolebensversicherung, schützt sie den Kreditnehmer oder auch dessen Angehörige vor einem unverschuldeten Zahlungsausfall – im worst case auch bei einem Todesfall. In der Regel stehen Angebote mit linearen Prämien, die während der Versicherungslaufzeit konstant gleichbleiben, ebenso zur Wahl, wie Modelle deren Beiträge mit dem Näherrücken der Kreditrückzahlung konstant geringer werden. Doch was sich im ersten Moment durchaus vernünftig anhört, kann sehr schnell zur Kostenfalle werden, die der schnellen Tilgung des laufenden Kredits entgegensteht.
Ratenschutz bedeutet auch eine höhere finanzielle Belastung
Denn umso eingeschränkter der allgemeine finanzielle Rahmen des Kreditnehmers ist, desto höher ist für die Versicherung des angebotenen Ratenschutzes auch das vorab kalkulierte Ausfallrisiko des Kredits. Je höher dieses Zahlungsausfal-Risiko ist, desto höher sind am Ende auch die Beiträge. Zudem besteht für den Anbieter der jeweiligen Ausfallversicherung das Risiko, dass zeitnah nach Abschluss des Kreditvertrages ein Zahlungsausfall aufgefangen werden und eine hohe Summe getilgt werden muss. Um sich vor solchen Situationen zu schützen, greifen viele Versicherungen erst nach Karenzzeiten von vier bis zwölf Wochen. Zudem verlangen einige Versicherer einmalige Prämienzahlungen beim Abschluss der Versicherung.
Achten Sie bei einer Ratenschutzversicherung immer auf den Barwert
Ein weiterer wichtiger Faktor, der vor Abschluss einer Ratenschutzversicherung beachtet werden sollte, ist der sogenannte Barwert. Dieser gibt letztendlich an, wie viel Geld aufgewendet werden müsste, um alle Raten der Absicherung auf einmal zu begleichen. Je höher dieser errechnete Wert ist, desto teurer wird am Ende die Versicherung. Ein guter Weg um die Kosten vorab einzuschätzen, ist es den Beitrag der Ratenschutzversicherung in den Effektiv-Zins einzurechnen. Besteht zudem eine allgemeine Lebensversicherung, lohnt es sich deren Umfang zu prüfen. Denn viele Lebensversicherungen decken auch solche kreditrelevanten Zahlungsausfälle ab. Falls Sie sich dennoch unsicher sind und die Kosten schlecht abschätzen können oder Sie bereits eine Ratenschutzversicherung abgeschlossen haben, können Sie sich jederzeit an Ihre Verbraucherzentrale wenden, die für Ihr Bundesland zuständig ist.
Fazit: Ratenschutzversicherungen sind durchaus kritische Dienstleistungen
Neben den höheren finanziellen Belastungen durch eine Restschuldversicherung, muss immer auch bedacht werden, dass die Kosten einer solchen Absicherung entweder bei der Abzahlung des Kredits fehlen und so eine längere Tilgungszeit in Kauf genommen werden muss, oder der entsprechende Betrag am Ende beim täglichen Lebensunterhalt fehlt. Es bedarf also einer gründlichen Abwägung zwischen Kosten und Nutzen der angebotenen Versicherung. Denn durch eine verlängerte Tilgungszeit geht auch das auf Kredit gekaufte Auto erst später in Ihr Eigentum über.