Oldtimer als Requisite vermitteln
So wird das eigene Auto zum Filmstar
Ein Oldtimer als Filmstar? Warum nicht? Zahlreiche Agenturen haben sich auf die Vermittlung von Oldtimern als Requisite spezialisiert. Im besten Fall locken dem Autobesitzer mehrere Hundert Euro Gage pro Drehtag. So lassen sich die Haltungskosten, die ein solches Fahrzeug mit sich bringt, deutlich abmildern. Besonders gefragt sind alte US-Fahrzeuge, Oldtimer sowie Militär- und Einsatzautos.
Oldtimer als lohnendes Investmentobjekt
In Zeiten dauerhafter Niedrigzinsen suchen viele Menschen lohnende neue Geldanlagemöglichkeiten - und beweisen dabei Kreativität. Wem der Aktienmarkt zu risikoreich ist, der Immobilienmarkt zu kostenintensiv und Kunst ein zu schwer kalkulierbares Gut ist, der kann sein Kapital in ein exklusives Automobil investieren. Die Wertentwicklung entsprechender Fahrzeuge kann in manchen Fällen locker mit der von Aktien oder auch Gold mithalten. Grundvoraussetzung dafür ist jedoch, dass man ein Modell ergattert, bei dem eine entsprechende Nachfrage vorhanden ist. Zudem sollte es in einem optimalen Originalzustand sein.
Auto als Requisite vermitteln
Jedoch reicht es nicht aus, wenn Sie einen Oldtimer kaufen und diesen dann in der Garage abstellen. Um den Wert des historischen Fahrzeugs zu sichern, muss es regelmäßig bewegt und gewartet werden. Daher muss man für den Fahrzeugerhalt gewisse Fixkosten einkalkulieren. Um diese abzudämpfen, kann man sein Auto als Requisite anbieten. Denn wie für Schauspieler, Statisten und Models gibt es auch für Autos spezielle Agenturen, die Fahrzeuge für Film- und Fotoproduktionen oder Werbespots vermitteln. Denn ein Auto muss genauso an das Produktionsset und die Story des Films angepasst werden, wie anderes Zubehör, Kulissen oder Kostüme.
Oft hat das Auto sogar noch eine speziellere Aufgabe, wenn man an Filme wie „Zurück in die Zukunft“ denkt, in dem der De Lorean zur Zeitmaschine umfunktioniert wird und damit quasi eine Hauptrolle einnimmt. Deshalb gibt es mittlerweile zahlreiche Agenturen, die sich darauf spezialisiert haben, besondere Autos für genau diese Zwecke zu vermitteln. Entsprechende Dienstleister übernehmen dabei die gesamte Abwicklung rund um die Requisitenfahrzeuge, zu der auch das Erstellen von Angeboten für Drehbücher gehört sowie die Funktionsprüfung und Instandsetzung, die Vorbereitung für Special Effects und auch die Betreuung während der Dreharbeiten und die Einweisung der Schauspieler.
Für diese Dienstleistung verlangen Vermittlungsagenturen in der Regel einen Anteil der erwirtschafteten Gage. Natürlich kann auch jeder Oldtimer-Besitzer diese Aufgaben selbst übernehmen um die Einnahmen zu maximieren, jedoch sollte der Aufwand nicht unterschätzt werden. Agenturen verfügen über optimale Kontakte zu Requisiteuren und Filmausstattern und erzielen dadurch in der Regel deutlich mehr Vermittlungsabschlüsse als Privatpersonen.
Welche Fahrzeuge sind als Requisite relevant
Herkömmliche Gebrauchtfahrzeuge sind als Requisite für Filmproduktionen in der Regel weniger interessant. Gesucht werden vor allem Old- und Youngtimer sowie Militär- und Einsatzfahrzeuge. Auch ausländische Modelle, vor allem aus den USA, die auf unseren Straßen eher selten zu sehen sind, werden häufig nachgefragt. Interessant sind auch Fahrzeuge mit Schiebedach, da hier besser mit der Beleuchtung gearbeitet werden kann. Ein weiterer Vorteil ist ein Automatikgetriebe. Denn sollte es tatsächlich dazu kommen, dass ein Schauspieler mit dem Auto fährt, soll dieser nicht durch unnötiges Schalten abgelenkt werden.
Darauf sollten Sie achten
Je nach Drehbuchanforderungen kann das Auto in verschiedenen Situationen eingesetzt werden. Entweder ist es nur als „schmückendes Beiwerk“ im Hintergrund zusehen, oder es wird von einem Schauspieler gefahren. Wenn das Fahrzeug aktiv im Einsatz ist, kann dafür natürlich auch ein höherer Preis verlangt werden. Die Verwendungsart wird vor der Vermittlung natürlich mit der Agentur und dem Produktionsteam festgelegt. Hier sollten sich die Besitzer dringend über Drehortversicherungen erkundigen. Zudem sollte geklärt werden, ob die eigene Vollkasko auch Schäden übernimmt, die an einem Filmset entstehen können. Viele decken solche Schäden nämlich nicht ab.
Waghalsige Stunts wie Burnouts oder Driftszenen sollten vertraglich ausgeschlossen werden. Gibt es hierzu keine zufriedenstellende Regelung, sollten sie von dem Engagement Abstand nehmen. Immerhin ist ihr Oldtimer ein kostbares Gut, dessen Wert nicht leichtfertig auf’s Spiel gesetzt werden sollte. Eine professionelle Agentur wird Sie jedoch vorab über diese Punkte aufklären und gegebenenfalls auch entsprechende Versichrungen vorschlagen.
Und wer weiß, vielleicht wird ja auch Ihr Auto zum neuen Filmstar unter den Vierrädern und tritt so in die Fußstapfen von Ford Mustang, De Lorean und Co.