Vettel gewinnt die Hitzeschlacht in Indien
Sebastian Vettel baut WM-Führung mit Start-Ziel-Sieg aus
Mit seinem vierten Sieg in Folge, gewann Sebastian Vettel mit seinem Red Bull Boliden gestern souverän den Großen Preis von Indien vor den Toren Neu Delhis. Durch seinen Start-Ziel-Sieg konnte der Weltmeister seinen Vorsprung auf seinen Verfolger Fernando Alonso (Ferrari), der auf Platz zwei landete, auf 13 Punkte ausbauen. Vettels Teamkollege Mark Webber wurde Dritter.
Trotz des souveränen Siegs blieb Vettel bescheiden: „Es war natürlich ein guter Schritt in Richtung WM, doch noch ist es ein langer Weg“. Auch Alonso zeigt sich weiterhin kämpferisch und wollte den Traum vom Titel noch nicht abschreiben. So twitterte er nach dem Rennen: „Wenn das Schwert bricht, kämpfe mit deinen Händen. Wenn sie Dir die Hände abschneiden, schubse deinen Gegner mit den Schultern oder nimm sogar die Zähne.“ - eine klare Kampfansage also. Aber auch technisch demonstrierte der Ferrari Pilot, dass er sich noch lange nicht geschlagen gibt! So dominierte Vettel zwar das Rennen auf dem von ihm heiß geliebten Buddh International Circuit, aber Alonso zeigte mit einer Aufholjagt von Startrang fünf was in ihm steckt. Er konnte bereits im ersten Renndrittel die vor ihm postierten McLaren von Lewis Hamilton und Jenson Button überholen. In Runde 49 überholte er dann auch Vettels Teamkollegen Webber, bei dem das Energierückgewinnungssystem KERS streikte. Obwohl Alonso am Ende sogar eine schnellere Rennrunde als Vettel fahren konnte, reichte es nicht für einen Sieg gegen den Deutschen, der mit mehr als neun Sekunden Vorsprung seinen Sieg einfahren konnte.
Auch Vettels Teamchef Christian Horner hat den Konkurrenten Alonso nach wie vor auf dem Schirm und warnt davor, das Titelrennen nun auf die leichte Schulter zu nehmen: "Wir dürfen sicher nicht selbstgefällig werden. Fernando Alonso ist einfach immer da. Er hat auch in Indien wieder ein starkes Rennen hingelegt".
Die Vorsicht des Red Bull Rennstalls ist berechtigt. Das 13 Punkte Polster Vettels könnte bei den letzten drei Rennen in Abu Dhabi, den USA und Brasilien, bei denen noch 75 Punkte zu vergebenden sind, schnell schmilzen.
Ganz bitter, man möchte sogar sagen: „mal wieder“ , lief es dagegen für Michael Schumacher, dem ein immer mehr entwürdigendes Ende seiner Rennkarriere droht. Nach einer Kollision kurz nach dem Start mit Toro-Rosso-Pilot Jean-Eric Vergne und einem daraus resultierenden Reifenschaden, musste der Rekord-Weltmeister dem Feld hinterherfahren und gab schließlich nach 57 Runden und einem 22. Rang auf. Teamkollege Nico Rosberg konnte sich Platz 11 sichern musste aber so auf einen WM-Punkt verzichten. Ein sehr konstantes Rennen fuhr dagegen Force-India-Pilot Nico Hülkenberg, der wieder einmal der Zweitschnellste Deutsche war und am Ende mit einem respektablen achten Platz das Rennen beenden konnte. Timo Glock aus dem Odenwald konnte nach einem durchwachsenen Rennen in seinem Marussia nur Platz 20 einfahren.
Ob Sebastian Vettel seinen Vorsprung weiter ausbauen kann und somit einen weiteren Schritt in Richtung dreimaliger WM-Krone gehen kann, wird man kommenden Sonntag um 14:00 beim Grand-Prix von Abu Dhabi sehen. Es bleibt also spannend.