Pirelli: neue Reifen für den Nürburgring angekündigt
Nach Reifenchaos von Silverstone: Pirelli kündigt neue Reifen an
Nach den zahlreichen Reifenplatzern im Rennen von Silverstone und der wachsenden Kritik von Fahrern und Verantwortlichen, kündigte Hersteller Pirelli nun Verbesserungen an. Wie der exklusive Reifenlieferant der Formel 1 mittelte, sollen beim Großen Preis von Deutschland auf dem Nürburgring am kommenden Wochenende überarbeitete Reifen zum Einsatz kommen. Anstelle der Reifen mit Stahl-Gürtel sollen wieder Hinterreifen mit Kevlar verwendet werden.
Diese Änderung war schon für das Rennen in Kanada geplant, wurde jedoch von den Teams Lotus, Ferrari und Force India verhindert. Diese hatten sich zuletzt noch Vorteile von den stark abbauenden Pirelli-Pnues erhofft, gaben ihren Wiederstand jedoch aufgrund des wachsenden Gefahrenpotentials für die Piloten auf. Der Weltverband FIA berief für heute eine Krisensitzung ein, auf der das weitere Vorgehen besprochen werden soll.
Nach zahlreichen Vorfällen im bisherigen Saisonverlauf, waren beim Großen Preis von Großbritannien gleich vier Totalschäden bei voller Fahrt zu verzeichnen gewesen - alle jeweils am linken Hinterreifen. Betroffen waren Lewis Hamilton, Felipe Massa, Jean-Eric Vergne und Sergio Perez, die zum Glück glimpflich davon kamen. Doch die spektakulären Reifenpannen hätten durchaus lebensbedrohliche Konsequenzen haben können. Daher kündigte Ferrari-Pilot Massa nach dem Rennen sogar einen möglichen Streik der Fahrer an, sofern sich nicht schnell etwas ändere. Red-Bull Pilot Mark Webber sprach nach dem beängstigenden Geschehen in Silverstone von einem "Russisch Roulette" auf der Strecke.
Reifenhersteller Pirelli, der nach der erneuten Pannenserie um seinen guten Ruf fürchten muss, gab nach umfangreicher Analyse vier Gründe für die Reifenplatzer von Silverstone bekannt. Diese gehen vor allem von suboptimalen Rahmenbedingungen aus. So seien die Reifen auf der falschen Seite montiert worden. Zudem haben Sie aufgrund eines ungenauen Reifendrucks, eines extremen Sturzwinkel auf der Rennstrecke und aggressiver Bordsteine in schnellen Kurven schneller abgebaut als üblich. Auch Verunreinigungen auf der Renntrecke wurden als mögliche Ursache angeführt.