Nico Rosberg ist neuer Formel-1-Weltmeister
Rosberg setzt sich im dritten Anlauf gegen Teamrivalen Hamilton durch
Er hat es geschafft: Nico Rosberg holte sich beim Großen Preis von Abu Dhabi erstmals den Weltmeistertitel in der Formel 1. Angesichts eines Zwölf-Punkte-Vorsprungs auf seinen Team-Kollegen und Dauerrivalen Lewis Hamilton, reichte dem Wiesbadener ein zweiter Platz. In einem spannenden Rennen setzte er sich nach den verlorenen WM-Finals 2014 und 2015 endlich durch und verdrängte Hamilton von der Spitze der Königsklasse.
Der Brite, der in den letzten beiden Jahren die WM-Krone gewann, verpasste trotz Start-Ziel-Sieges seinen Titel-Hattrick. Dafür sicherte sich das Mercedes-Team gleich einen Doppelten Hattrick: drei Fahrer- und drei Konstrukteurstitel in Serie kann das Werksteam nun verbuchen.
"Auch Michael Schumacher hat seinen Anteil!"
Nach Michael Schumacher und Sebastian Vettel ist Rosberg der dritte Deutsche der sich den Formel-1-Titel sichern konnte. Bei der Pressekonferenz nach dem Rennen sagte der 30-jährige mit Tränen in den Augen: "Das ist ein Kindheitstraum, der für mich in Erfüllung gegangen ist. Daran hat auch Michael Schumacher seinen Anteil." Der Rekordchampion war von 2010 bis 2013 der erste Teamkollege von Rosberg und hatte beim Mercedes-Team viel Aufbauarbeit geleistet.
Sebastian Vettel, der auf dem "Yas Marina Circuit" als Dritter ins Ziel fuhr, gratulierte Rosberg überschwänglich: "Er ist das ganze Jahr über phantastisch gefahren. Nico ist der absolut verdiente Champion." sagte der Ferrari-Pilot auf der Presskonferenz.
Guter Start für Hamilton und Rosberg
Beim Start in Abu Dhabi kamen sowohl Rosberg und Hamilton gut ins Rennen. Dahinter kämpften die Red-Bull-Piloten Ricciardo und Verstappen, Kimi Räikkönen und Sebastian Vettel im Ferrari, sowie Nico Hülkenberg und Sergio Perez für Force India um die weiteren Plätze. In der achten Runde erfolgte der erste Boxenstop von Lewis Hamilton, dem Rosberg wenig später folgte. Im Anschluss führte Hamilton das Feld an, dicht gefolgt von Verstappen, Rosberg und Räikkönen. In Runde 20 konnte sich Rosberg dann durch ein mutiges Überholmanöver auf Platz 2 vorschieben und den Rückstand auf seinen Teamkollegen in der Folge stetig reduzieren.
Hamilton mit fragwürdigem Verhalten
Für Unmut sorgte in der Schlussphase eine Manöver von Lewis Hamilton, der Rosberg einbremste, offenbar um seine eigenen Titelchancen aufrechterhalten zu können. In der letzten Runde reduzierte er sein Tempo sogar derart, dass er fast zehn Sekunden langsamer fuhr als im Qualifying. Dadurch sollte Rosberg, der mindestens Platz drei für den Titelgewinn benötigte, im Feld zurückfallen. Hamilton gefährdete dadurch jedoch nicht nur die Interessen seines Team, sondern widersetzte sich auch öffentlich seinen direkten Anweisungen. Mehrfach wurde er per Funk dazu aufgefordert, seine Pace zu erhöhen, ignorierte die Befehle vom Kommandostand jedoch konsequent. Für diesen Alleingang kassierte er im Anschluss viel Kritik. Rosberg hingegen ließ sich die Butter nicht mehr vom Brot nehmen und gewann den Titel in der Königsklasse verdient.
Nach dem Rennen richtet sich der Weltmeister auf seinem YouTube-Channel direkt an seine Fans und bedanke sich für die Unterstützung: "My childhood dream come true! Thank you guys for everything!"