Ferrari kämpfte mit der Balance
Reifenabbau schlimmer als erwartet
Das letzte Qualifying der Saison 2011 ist Geschichte und Fernando Alonso findet sich in Brasilien auf seiner altbekannten fünften Startpositionen wieder. Zum zehnten Mal in diesem Jahr wird der Ferrari-Pilot aus dieser Position ins Rennen gehen. "Mein Abonnement auf den fünften Platz ist für einen weiteren Samstag verlängert worden", schmunzelte der Doppelweltmeister.
In Interlagos sei es der Kampf um seinen angestammten Platz aber umkämpfter gewesen als gewöhnlich. "Wir sind nicht sehr zufrieden mit der Balance des Autos und wir erwarteten einen sehr konkurrenzfähigen Mercedes", verriet Alonso, der sich freute in Q3 näher an McLaren und weiter vor dem ersten Mercedes gewesen zu sein, als ursprünglich erwartet.
Alonso, der 2003 in Brasilien spektakulär abflog, weiß aber genau, dass noch nichts entschieden ist. "Niemand weiß wirklich, wie konkurrenzfähig er im Nassen sein kann und dann bedarf es so gut wie nichts – eine Runde mehr oder weniger auf der Strecke, in der Zeit, in der sich die Bedingungen ändern – dreht eine Situation um, die in Stein gemeißelt schien", ist sich der Spanier bewusst.
Massa hatte sich mehr erwartet
Vielleicht ist das die einzige Chance für den 30-Jährigen endlich in Brasilien gewinnen zu können. Denn sein einziger Sieg 2011 in Silverstone, fand unter gemischten Verhältnissen statt. Möglichkeiten nach vorne zu kommen, sieht Alonso aber auch ohne Regen. "Wenn wir jedoch im Trockenen fahren müssen, wird es vielleicht eine Menge Stopps geben, weil es schien, als würde die Reifen heute schneller abbauen als gestern." Was aber auch immer passiert, das perfekte Rezept für das Rennen hat Alonso schon gefunden. "Die vier vor uns stoppen und ich und Felipe sind vor dem Rest!"
Das würde seinem Teamkollegen Felipe Massa, der sich nichts sehnlicher als ein Podest bei seinem Heimrennen wünscht, sicher auch gefallen. Doch dafür muss der Brasilianer erst noch an Nico Rosbergs Mercedes vorbei, der sich vor ihm qualifiziert hat. Eine Situation die den 30-Jährigen wenig zufriedenstellte. "Ich hatte mir von diesem letzten Qualifying des Jahres mehr erwartet und ich kann mit dem siebten Platz definitiv nicht glücklich sein", erklärte ein enttäuschter Massa, der nie die richtige Balance finden konnte.
Das Auto war schwierig zu fahren
Aus diesem Grund kam er von Regen in die Traufe. Denn in manchen Kurven blockierte die Front seines Ferraris, in langsamen Ecken hatte er mit Untersteuern zu kämpfen und in wieder anderen fehlte die Traktion. "Alles in allem war das Auto eher schwierig zu fahren", bestätigte Massa, der bei seinem 100. Grand Prix für Ferrari nochmals überzeugen wollte. Dabei half nicht, dass er bereits in der zweiten Runde zwei Sätze weiche Reifen benötigte, wofür er dann im Finale büßen musste.
Falls es am Sonntag zu den erwarteten Regenfällen kommt, ist sich Massa nicht sicher, wer die Nase vorne haben wird. Eines weiß er aber genau. "Für mich ist es immer ein fantastisches Gefühl auf dieser Strecke zu fahren, vor meinem unglaublichen Heimpublikum", freute sich der 30-Jährige auf seine Landsleute, die ihn mit Bannern und Fahnen antreiben möchten. "Ich werde alles mir Mögliche versuchen, es gut zu machen und es nach einem so schwierigen Jahr letztlich auf das Podium zu schaffen", bekräftigte Massa, der das als perfektes Saisonende und den richtige Manier empfinden würde, sein Jubiläum zu feiern.