Ferrari
Trockenrennen wäre schlechter verlaufen
Wer meint, bei Ferrari sei nach Fernando Alonsos Sieg in Sepang Friede, Freude und Eierkuchen eingekehrt, scheint sich gewaltig zu irren. Laut Technikdirektor Pat Fry, wisse man bei den Roten sehr wohl, dass der Überraschungserfolg von Malaysia vornehmlich auf die außergewöhnlichen äußeren Bedingungen und die fahrerische Weltklasseleistung von Fernando Alonso zurückzuführen sei - und nicht auf eine Wunderheilung des seit Saisonbeginn in Sachen Performance oftmals stark kränkelnden F2012.
Der Druck auf das Team, schleunigst Verbesserungen am Auto vorzunehmen, sei auch durch den Triumph im Regen Kuala Lumpurs nicht weggeschwemmt worden. Dass man sogar an der Spitze der Fahrerweltmeitsterschaft stehe, sei eine Momentaufnahme und in Bezug auf das derzeitige Paket und den Boliden der Italiener nicht unbedingt leistungsgerecht. "Ich denke, der Druck liegt beim Team, um zu versuchen, das Auto zum Laufen zu kriegen", erklärte Fry. Spätestens bis zum Heimrennen von Starpilot Alonso Mitte Mai in Spanien, will die Scuderia umfangreiche Updates ans Auto bringen - Fry zeichnet persönlich für die Leitung der Aufrüstung verantwortlich.
"In Malaysia mussten wir einfach das Beste aus der vorhandenen Situation machen. Bei solchen Bedingungen lag unser Auto recht vernünftig. Wenn es aber ein komplettes Trockenrennen gewesen wäre, wäre es eine ganz andere Geschichte gewesen", gab der Techniker zu. Besonders die Reifenproblematik sei bei feuchter und abtrocknender Strecke eine andere gewesen, als in einem möglichen Hitzerennen im Glutofen Sepangs. Trotz der Performance Alonsos war man im Rennen fast noch von Saubers Sergio Perez abgefangen worden. Ein weiterer Beleg für die prinzipell andauernde Formkrise Ferraris: Felipe Massa fand im zweiten F2012 das ganze Wochenende lang nicht in die Spur.