Alonso
Spiegelbild der Saison
Fernando Alonso beendete das Saisonfinale in Brasilien auf den vierten Rang und war damit einen Platz besser als noch im Qualifying. Doch nach einem perfekten Start und einem guten Rennen reichte es erneut nicht, um auf das Podest zu klettern. "Das letztendliche Ergebnis liegt eher in der Leistung der anderen begründet als in unserer, denn wir hätten nicht mehr tun können", resignierte der Ferrari-Pilot.
Besonders störte den Spanier, dass der Beginn des Rennens erneut gut verlief und er sich sogar gegen Jenson Button erwehren konnte, bis die altbekannten Probleme auftraten. "Auf den Mediumreifen hatten wir nicht länger die Geschwindigkeit um ihn abzuwehren", musste der 30-Jährige ein weiteres Mal feststellen, der zu allem Überfluss auch noch Probleme mit seinem DRS bekam. Durch den Sieg von Mark Webber verlor er am Ende sogar noch den dritten WM-Platz, doch das störte Alonso wenig. "Der erste Platz ist der einzige, der wirklich zählt."
Das Maximum gegeben
Insgesamt sei der letzte Grand Prix der Saison aber eine Widerspiegelung der gesamten Saison gewesen. "Wir haben beinahe immer unser Maximum gegeben, in einem Auto, das nicht so gut wie die Top-2 ist, um das Podest zu kämpfen", machte der Doppelweltmeister deutlich, der Ferrari für 2011 eine Note zwischen fünf und sechs geben würde. Dennoch sei das gesamte Team in der Zusammenarbeit gewachsen.
Das ist für die kommenden Aufgaben auch nicht von Nachteil. "Wir brauchen ein Auto, dass ungefähr fünf oder sechs Zehntel schneller ist: das zu erreichen wird kein Spaziergang", zeigte Alonso klar die Marschrichtung auf. "Aber ich habe alles Vertrauen in unsere Ingenieure und in ein Team, dass das letzte Jahrzehnt in der Formel 1 dominiert hat und jeden möglichen Rekord in diesem Sport hält."
Massa mit plattem Reifen
Felipe Massa kämpfte sich bei seinem Heim-Grad-Prix hinter seinem Teamkollegen als Fünfter ins Ziel und war wenig begeistert. "Sicher hätte ich mir gewünscht, meinen 100. Grand Prix mit Ferrari mit einem deutlich anderen Ergebnis zu feiern, aber ich habe den Lauf der Dinge zu akzeptieren", gab Massa ehrlich zu.
Der Brasilianer war einer der wenigen Piloten, die nur zwei Mal an die Box fuhren, doch das war keineswegs gewollt. Denn am Samstag entdeckte das Team einen Plattfuß, was Massa dazu zwang, im Rennen nur zwei Stopps zu machen. "Ich wusste, dass mich das zurückwerfen würde, weil ich eine Menge Runden auf den Mediumreifen fahren würde fahren müssen", dachte Massa an die Hiobsbotschaft zurück.
Nach einem schwierigen Jahr für ihn persönlich und das Team möchte der 30-Jährige das Blatt aber nun wenden. "Wir müssen daran arbeiten, das Auto zu verbessern und ich werde alle tun, was ich kann, um nie wieder so eine enttäuschende Saison zu haben", erklärte Massa entschlossen. "In Bezug auf die Meisterschaft möchte ich 2011 einfach löschen und hoffe, dass alles was in der Saison passierte, sich in Zukunft nicht wiederholt." Abgesehen davon hebte er hervor, dass Lewis Hamilton zu ihm kam, während er Interviews gab. "Das war eine wirklich nette Geste."
Ernüchterung über Rennausgang
Pat Fry war nach dem Rennen einfach nur ernüchtert. "Die logische Folge eines nicht besonders spannendes Rennen", sagte Fry, der erklärte, dass Ferrari mit Regen gerechnet. Zudem sei auch die negative Überraschung mit Massas Reifen nicht besonders glücklich gewesen. Auch er kam nicht umhin nochmals das Problem der härteren Reifen anzumerken. "Es ist schade, denn es wäre schön gewesen auf dem Podium zu landen, aber ich muss zu Fernando sagen, dass er ein unglaubliches 2011 hatte, wenn man nur bedenkt, wie oft er es geschafft hat, in die Top-3 zu fahren."
Teamchef Stefano Domenicali war genau aus diesem Grund sehr enttäuscht, dass der Spanier nicht den Sprung in die Top-3 der Gesamtwertung schaffen konnte. "Es ist schade, bezogen auf seine Leistungen in diesem Jahr – er hat sogar mehr Punkte geholt als 2010 – er hat definitiv Besseres verdient", lobte der Italiener seinen Piloten.