Tomczyk gelingt das Wunder von Oschersleben
Ekström holt überlegenen Sieg
Mit einer furiosen Aufholjagd hat Martin Tomczyk schon fast für eine Vorentscheidung in der DTM-Saison 2011 gesorgt. In der Motorsport Arena Oschersleben kam der Tabellenführer hinter dem überlegenen Sieger Mattias Ekström als Zweiter ins Ziel und baute seinen Vorsprung vor den letzten beiden Rennen der Saison auf neun Punkte aus, da Bruno Spengler mit technischen Schwierigkeiten komplett leer ausging.
Trotz einer zusätzlichen Einführungsrunde ging es direkt nach dem Start turbulent zu. Miguel Molina schien die Führung verteidigen zu können, verbremste sich dann aber in der ersten Kurve und musste Bruno Spengler und Timo Scheider passieren lassen. Als Molina vom Randstein zurück auf die Strecke zog, gab es seinem Markenkollegen einen kleiner Schubser mit, der sich daraufhin drehte.
Spengler übernimmt zunächst Führung
An der Spitze dankte Spengler, gefolgt von Mattias Ekström, Molina und Ralf Schumacher. Eine sensationelle Startrunde erwischte Martin Tomczyk, der vom 14. Startplatz weit nach vorne fuhr und in der dritten Runde sogar die fünfte Position übernahm, als Oliver Jarvis neben die Strecke rutschte. Auch Maro Engel, Gary Paffett und Renger van der Zande kamen in der Startphase vom rechten Weg ab.
In den ersten fünf Runden setzten sich Spengler und Ekström an der Spitze mehrere Sekunden von Molina ab, Schumacher wurde immer mehr von Tomczyk unter Druck gesetzt. In der achten Runde erfolgte dann ein Führungswechsel - Ekström schien deutlich mehr Grip zu haben und zog in der dritten Kurve problemlos an Spengler vorbei.
Wenig später bekam auch Tomczyk freie Fahrt: Schumacher drehte sich in Kurve eins, wollte wieder auf die Strecke zurückkehren und blockierte eben diese kurz. Wenig später war für den Mercedes-Fahrer ohnehin Schluss: Im Zweikampf mit Filipe Albuquerque drehte sich Schumacher zum zweiten Mal von der Strecke und musste aufgeben.
Audi-Fahrer verlieren Motorhauben
Bis zu den späten ersten Boxenstopps entledigten sich gleich drei Audi-Piloten ihrer Motorhaube. Albuquerque gab das Rennen ohnehin auf, aber auch Jarvis und Tomczyk sorgten für zusätzliche Belüftung des Motorraums. Tomczyks Rundenzeiten litten darunter allerdings kaum, er hielt sich nach dem Stopp von Molina auf dem dritten Platz.
Bevor Tomczyk die Box ansteuerte, nahte Scheider nach zwei Drehern in der Startrunde bereits wieder im Windschatten seines Markenkollegen, musste die Aufholjagd dann aber aufgeben. Die Wassertemperatur seines Audi stieg immer weiter und beim Boxenstopp konnten die Probleme nicht behoben werden. Um einen Motorschaden zu vermeiden, musste Scheider sein Auto noch in der Boxengasse abstellen.
Unbeeindruckt von den Geschehnissen hinter ihm drehte Ekström an der Spitze eine schnelle Runde nach der anderen und setzte sich mehr als zehn Sekunden von Spengler ab. Für den Mercedes-Pilot lief es deutlich schlechter, denn nach dem Boxenstopp beschädigte er die Aufhängung bei der Fahrt über die hohen Randsteine. Beim zweiten Stopp ließ sich der rechte Vorderreifen fast nicht mehr wechseln, Spengler verlor fast 30 Sekunden. Kurz vor dem Ziel gab Spengler das Rennen dann endgültig auf.
Tomczyk macht alles richtig
Zeitgleich verbremste sich Tomczyk am Ende der Start-Ziel-Geraden und musste Mortara passieren lassen, bekam seine Position aber nach den zweiten Reifenwechseln wieder zurück. Über 40 Sekunden hinter Ekström fuhren die beiden Jahreswagen-Fahrer ihr Rennen unbedrängt zu Ende - Tomczyk sammelte wichtige Punkte für die Meisterschaft, Mortara holte sein zweites Podium.
Mit einer richtig guten Leistungen und Rundenzeiten, die zwischenzeitlich auf dem Niveau von Rennsieger Ekström lagen, arbeitete sich Gary Paffett bis auf den vierten Platz nach vorne. Pole-Mann Molina verlor den fünften Platz nach einem weiteren Fahrfehler, so rückte Christian Vietoris genau wie Mike Rockenfeller und Maro Engel auf. Molina rettete den achten Platz ins Ziel, die Top-10 komplettierten Oliver Jarvis und David Coulthard.