Männer halten sich für die besseren Autofahrer
Frau am Steuer - Ungeheuer?
Einparken mit nur einem Versuch? Das können Frauen nicht. An der richtigen Stelle den richtigen Gang einlegen und zügig überholen? Das trauen sich Frauen nicht. So oder ähnlich lauten die gängigen Vorurteile gegenüber "Frauen am Steuer". Dass diese Vorurteile heutzutage noch längst nicht überholt sind, beweist eine repräsentative Umfrage im Auftrag der Direct Line Versicherung AG: Nur knapp ein Fünftel der Männer halten das "schwache Geschlecht" für ebenso gute Autofahrer wie sich selbst.
Frauen größtenteils mit sich zufrieden
In der aktuellen Untersuchung des Sozialforschungsinstituts Gewis wurden 1.045 Personen zwischen 24 und 65 Jahren zum Thema "Gute Autofahrer" befragt. Während nahezu alle Verkehrsteilnehmerinnen (97 Prozent) bestätigen, dass Frauen ebenso gute Autofahrer sind wie Männer, stimmen nur 17 Prozent der männlichen Befragten dieser Aussage zu. Mit ihren eigenen Fahrkünsten sind sowohl Männer als auch Frauen jedoch größtenteils zufrieden.
So halten sich 69 Prozent der Frauen für sichere oder zumindest gute Autofahrer, bei den männlichen Kollegen sind es sogar 83 Prozent, die von ihrem eigenen Fahrstil überzeugt sind. Allerdings zweifelt ein Fünftel der Frauen (21 Prozent) an ihrem eigenen Fahrvermögen. Diese Gruppe gibt an, ihren Wagen nicht sehr souverän zu steuern oder schlecht zu fahren. Solche Selbstzweifel hegen indes nur drei Prozent der Männer. Insgesamt betrachtet halten sich 51 Prozent der befragten Männer und Frauen für sichere Autofahrer, die jeder Situation gewachsen sind.
Geht es um die Sicherheit im Straßenverkehr, drücken einige Autofahrer gerne einmal ein Auge zu: So meinen 20 Prozent der Befragten, dass ein oder zwei Glas Bier einen guten Autofahrer nicht beeinträchtigen würden. Auch Punkte in Flensburg oder ein Unfall sind für viele Autofahrer noch kein Beweis für schlechte Fahrkunst. Für fast drei Viertel (74 Prozent) der Befragten hängt gutes Fahren nicht mit der Anzahl der Punkte in Flensburg zusammen und acht Prozent glauben, dass nur ein unfallfreier Fahrer auch ein guter Fahrer ist. Der Behauptung "Ein guter Autofahrer darf auch mal schneller fahren", stimmen sogar 96 Prozent zu.
Fahrsicherheitstrainings sind aus Sicht der Autofahrer kein Garant für einen guten Fahrstil: Nur zwei Prozent der Befragten sind der Meinung, dass ein guter Autofahrer ein Sicherheitstraining absolviert haben sollte. "Viele Fahrer unterschätzen die Gefahren im Straßenverkehr", sagt Betina Welter, Leiterin Unternehmenskommunikation der Direct Line Versicherung AG. "Bei einem Sicherheitstraining können selbst langjährige Autofahrer noch etwas lernen.