Tesla Model 3 verzeichnet Rekord-Vorbestellungen
Tesla Model 3 - Die Elektroauto-Revolution?
Elektroautos werden hierzulande noch immer steifmütterlich behandelt. Anders sieht das in Skandinavien, Japan oder den USA aus. Durch das neuste Modell des US-Unternehmens Tesla könnte der Markt der Elektroautos nun jedoch mächtig Fahrt aufnehmen. Das Tesla Model 3 könnte eine echte Elektroauto-Revolution einläuten.
Elektroauto für den Massenmarkt
Am 1. April stellte Tesla-Chef Elon Musk in einer spektakulären Show sein Tesla Model 3 der breiten Öffentlichkeit vor. Diese Art der Produktinszenierungen kannte man bislang vor allem von Apple. Und der Vergleich zum erfolgsverwöhnten Hightech-Unternehmen mit dem Apfel im Logo hinkt keineswegs. Als 2007 das erste iPhone vorgestellt wurde, schuf sich Apple mit dieser Produktgattung einen völlig neuen Absatzmarkt. Das Smartphone war geboren. Mit dem Tesla Model 3 will Musk nun etwas Ähnliches schaffen und ein Elektroauto für Massenmarkt etablieren. Und der aktuelle Stand der Vorbestellungen gibt dem Tesla-Chef recht: innerhalb der ersten Tage nach der Präsentation bestellten fast 300.000 Personen ein 35.000 Dollar teures Model 3 - ohne es je zuvor gesehen oder gefahren zu haben. Solche Zahlen regen zum träumen an. Analysten sagten im Anschluss an die Präsentation, dass der Wagen das Potenzial habe, den Gesamtmarkt für Elektroautos dramatisch auszuweiten.
Die beeindruckenden Rahmendaten des Tesla Model 3
Beim Model 3 handelt es sich um ein fünfsitziges Mittelklasse-Fahrzeug mit betont sportlicher Coupé-Optik. Ein großes Glasdach erstreckt sich von der kurzen Heckklappe bis zur Windschutzscheibe. Das futuristische Cockpit wird von einem großen Touchscreen in der Mittelkonsole dominiert, über das alle relevanten Funktionen bedient werden. Auch ein Autopilot soll verfügbar sein. Wahlweise ist das Model 3 mit Hinterrad- oder Allradantrieb erhältlich. Die Reichweite soll in der Basisvariante bei gut 345 Kilometern liegen. In nur sechs Sekunden beschleunigt das Fahrzeug von null auf 100 km/h. Die Batterien lassen sich per Schnellladegerät an einer der Ladesäulen auftanken, deren Anzahl bis Ende 2017 auf 7.200 anwachsen soll. Der Grundpreis für das Tesla Model 3 wird laut Musk bei 35.000 Dollar liegen. Inklusive einiger Extras darf jedoch von einem durchschnittlichen Preis von etwa 42.000 Dollar ausgegangen werden.
Vorstoß in die Mittelklasse
Bislang hatte sich die Marke Tesla Motors, die im kalifornischen Palo Alto beheimatet ist, mit der Limousine "Model S" und dem SUV "Model X" vornehmlich im Premium-Segment platziert. Mit dem Model 3 will das Unternehmen nun die Tür zur Mittelklasse aufstoßen. Das sportliche Design und die überdurchschnittliche Reichweite könnten dem Elektroauto endlich zum Erfolg verhelfen und es zu mehr machen als einem Status-Symbole für Reiche oder Idealisten. Begünstigt wird der Absatz zudem von einer Steuergutschrift in Höhe von 7.500 Dollar, die die US-Regierung derzeit noch für jeden Elektrowagen auslobt. Wie lange es diese Bezuschussung jedoch noch geben wird ist unklar.
Produktion soll deutlich ausgeweitet werden
Um die enorme Nachfrage zu decken, investiert Tesla in großem Stil in die Produktionskapazitäten. Unter anderem entsteht in Nevada die sogenannte "Gigafactory", eine riesige Fabrik, in der die Hightech-Batterien der Tesla-Modelle gefertigt werden. Bis 2020 will Musk in der Lage sein, 500.000 Fahrzeuge pro Jahr produzieren zu können. Ab Ende 2017 soll das Modell 3 vom Band laufen. Wann es auf den deutschen Markt kommt ist bislang jedoch noch unklar.