Jaguar F-Type - Potential zum Kultwagen
Jaguar F-Type: Neuer Roadster von Jaguar gibt Gas
Nach fast 40 Jahren gibt die britische Automarke mit der Raubkatze wieder Gas und bringt, im Rahmen einer erneut sportlicheren Ausrichtung des Unternehmens, den offiziellen Nachfolger zum klassischen E-Type Modell auf den Markt. Der Jaguar E-Type war in den sechziger Jahren eines der Aushängeschilder der Marke und avancierte schnell zum absoluten Kultwagen. Es sind also große Spuren in die der F-Type tritt. Wie sein Vorgänger ist auch er ein rassiger Roadster mit zwei Sitzen, der zu begeistern weiß.
Zeitloser Porsche 911 Jäger
Der Jaguar F-Type stellt wurde komplett neu entwickelt, und basiert auf einer neuen Aluminium-Plattform. Der 4,47 Meter lange Sportwagen besticht vor allem durch sein sportlich-schlichtes aber dennoch knackiges Karosserie-Design und seine kraftvollen Proportionen. Der sportliche Brite verbindet gekonnt klassische Jaguar Elemente, wie etwa den prägnanten Kühlergrill oder die mittig angeordneten Auspuffrohre (bei den V6 Varianten), ohne dabei den modernen und zeitlosen Look einzubüßen.
Die Hauptkonkurrenz sind schnell genannt: neben dem Porsche 911 tritt der neue Jaguar etwa gegen den BMW Z4 oder den Mercedes SLK an. Vergleicht man die Größe des F-Type mit seinem Hauptkonkurrenten, so ist der Brite zwar zwei Zentimeter kürzer als der Porsche 911, aber dafür mit über 1,90 Meter, rund 11 Zentimeter breiter und liegt imposant und flach auf der Straße. Dank der Aluminium-Leichtbauweise wiegt der Roadster auch nur knapp unter 1,6 Tonnen, was sich zudem positiv auf den Kraftstoffverbrauch und die Geschwindigkeit auswirkt.
V6 und V8 Power für den Jaguar F-Type
Für die Coupé und Cabrio-Variante des F-Type werden derzeit zwei V6 Motoren und eine V8 Maschine jeweils mit Kompressor angeboten, deren Kraft über ein 8-Gang-Automatikgetriebe von ZF an die Hinterräder übertragen wird. Das 73.400 Euro teure V6-Basismodell kommt mit 340 PS und bringt den Briten auf eine Höchstgeschwindigkeit von bis zu 260 km/h. Der Durchschnittsverbrauch liegt dabei bei guten 9 Litern auf 100 Kilometer, was einer CO2-Emission von 209 Gramm pro Kilometer entspricht.
Die leistungsstärkere V6 Variante kommt dagegen mit knackigeren 380 PS daher und schafft 275 km/h in der Spitze. Den Sprint von 0 auf Tempo 100 meistert die Maschine in unter fünf Sekunden und schlägt mit 84.900 Euro zu Buche. Die V8 Topversion ist ein fünf Liter großer Achtzylinder mit Kompressor und 495 PS für 99.900 Euro. Mit einer Höchstgeschwindigkeit von 300 km/h und einem Sprint von 0 auf Tempo 100 in vier Sekunden, verbraucht der stärkste F-Type laut Werksangaben kombiniert 11,1 Liter Super-Benzin.
Ein Highlight ist die aktive Abgasanlage, die bei den beiden stärkeren Versionen serienmäßig an Bord ist und bei den kleineren Modellen optional erhältlich ist. Bei einer Drehzahl von 3000 Umdrehungen pro Minute, werden vom System die Ventile im Auspuffstrang geöffnet, um einen satteren Sound zu erzeugen. In der V8-Version können darüber hinaus mittels einer Sound-Taste auf der Mittelkonsole, die Bypass-Ventile in der Abgasanlage manuell geöffnet werden, was den F-Type Motor regelrecht zum Brüllen bringt.
Neben den starken Motorisierungen besticht das sportliche Roadster durch seine präzise, elektrohydraulische Lenkung, das ausgeglichene Fahrwerk und die mechanische Quersperre an der angetriebenen Hinterachse. Letztere verhindert vor allem bei kurvenreichen Strecken das Durchdrehen des kurveninneren Rades, so dass man früher wieder Gas geben kann. Ein Start-Stopp-System gehört natürlich zur Serienausstattung. Die Modelle F-Type S und F-Type V8 S verfügen zudem über ein adaptives Sportfahrwerk, das die Dämpfereinstellung selbstständig und stufenlos regelt.
Innenraum zwischen Retro und Moderne
Im Gegensatz zu anderen Jaguar Modellen setzt der F-Type im Innenraum auf eine Kombination aus analogen Rundinstrumenten, die mit modernen Elementen wie einem 5-Zoll-TFT-Farbdisplay kombiniert werden. Besondere Highlights sind die mittleren Lüftungsdüsen der serienmäßigen Klimaanlage, die nur bei Bedarf auf dem oberen Teil der Armaturenbretts ausgefahren werden. Auch die äußeren Türgriffe folgen dieser Technik und fahren erst bei betätigen der Fernbedienung aus, um dann beim Start des Wagens wieder zurück zu schwenken und eine optimale Aerodynamik zu gewährleisten.
Das Platzangebot für die Passagiere ist absolut ausreichend, der Kofferraum hingegen ist etwas klein geraten. Um eine ausgewogene Gewichtsbalance zu garantieren wurden nämlich sowohl Waschwasserbehälter als auch Autobatterie im Heck des Wagens verbaut. Dadurch bleiben nur noch 196 Liter Ladevolumen übrig, was gerade mal einem Wasserkasten entspricht. Allerdings ist der Jaguar F-Type ja auch ein reinrassiger Sportwagen und kein logistikorientiertes Familienauto.
Ob der F-Type den Kultstatus seines Vorgängers erreichen kann, wird die Zeit zeigen. Fest steht jedoch, dass vor allem Porsche einen ernsthaften Konkurrenten bekommen hat, der mit gekonntem Design und sportlichen Features überzeugen kann – und auch preislich eine gute Figur macht.