Gebraucht- und Neuwagenmarkt 2023
Leichtes Wachstum im Gebrauchtwagenverkauf zeichnet sich ab
Gab es zum Jahresauftakt noch einen Absturz, fängt sich der Neuwagenmarkt im Februar wieder und verzeichnet sogar ein kleines Wachstum. Ganze 206.210 Pkw-Neuzulassungen sorgen für einen Anstieg von 2,8 Prozent gegenüber 2022.
Betrachtet man die Kfz-Neuzulassungen im Gesamten, legen diese im Februar 2023 um 4,6 Prozent zu. Das ergibt 254.265 neuzugelassene Fahrzeuge. Damit kehrt der PKW-Markt mit 385.457 neu zugelassenen Autos und einem Zuwachs von 0,2 Prozent nach zwei Monaten Flaute wieder hauchdünn ins Plus zurück. Etwas dynamischer ist die Lage im Gesamtmarkt. 472.031 Kfz-Neuzulassungen in den ersten zwei Monaten bescheren hier ein Plus von 2,7 Prozent gegenüber demselben Zeitraum im Vorjahr.
Plug-in-Hybride finden kaum noch Käufer
Auch im Februar legen die elektrifizierten Fahrzeuge weiter zu. Mit 32.475 neuzugelassenen Batterie-Elektrofahrzeugen (BEV) verzeichnen diese ein sattes Plus von 14,7 Prozent. Dies hebt den Anteil an den Neuzulassungen auf 15,7 Prozent. Nicht mithalten können hier die Plug-in-Hybride, die sich weiter im freien Fall befinden. Durch die weggefallene staatliche Förderung finden die PHEV-Boliden scheinbar kaum noch Käufer. Sie kommen mit gerade einmal 11.916 Neuzulassungen auf einen Anteil von 5,8 Prozent. Damit sinken die Zulassungen für Plug-in-Hybride dieses Jahr gegenüber 2022 um ganze 45 Prozent.
Im Februar wurden so einschließlich der PHEV-Fahrzeuge 58.980 Hybride neu zugelassen, was ihren Anteil auf nur 28,6 Prozent hievt. Ein Comeback feierten die klassischen Benziner, die ganze 36,5 Prozent der Neuzulassungen ausmachten und im Vergleich zum Vorjahresmonat um 8,9 Prozent zulegten. Der Anteil der Diesel-PKW ging erwartungsgemäß weiter zurück, nämlich um 7,3 Prozent. Ihr Anteil betrug somit nur noch 18,6 Prozent. Nur noch eine Randnotiz sind die 839 Neuwagen mit Flüssiggas (- 51,6 % / 0,4 %) und 110 Erdgasbetriebenen Neuwagen (- 62,5 % / 0,1 %).
Die Kernzahlen der Neuzulassungen im Februar 2023:
- Anteil Benziner: 36,5 % (+ 8,9 %)
- Anteil Diesel: 16,6 % (- 7,3 %)
- Anteil Elektro: 15,7 % (+ 14,7 %)
- Anteil Flüssiggas-Fahrzeuge: 0,4 % (- 51,6 %)
- Anteil Erdgas-Fahrzeuge: 0,1 % (- 62,5 %)
- CO₂-Ausstoß: 119,8 g/km nach WLTP (+ 1,6 %)
SUVs weiterhin am beliebtesten
Im Bereich der Neuwagenkäufe sind SUV-Modelle immer noch am beliebtesten und machen 29,6% der Pkw-Neuzulassungen aus, was einem Anstieg um 11,5% entspricht. Geländewagen liegen ebenfalls im Plus (+17,3%/11,6%). Zusammen haben diese hochbeinigen Modelle einen Marktanteil von 41,2%. Die Kompaktklasse hat auch zugelegt (+1,7%/17,0%), während Kleinwagen (-8,8%/11,8%) zurückgegangen sind. Großraum-Vans verzeichneten den größten Anstieg (+25,1%/2,3%), während Sportwagen (+14,5%/1,0%), Wohnmobile (+7,8%/2,6%), Utilities (+7,0%/4,5%), Obere Mittelklasse (+1,1%/3,2%), Mini- Vans (-37,8%/0,7%), Mittelklasse (-12,1%/10,2%), Minis (-9,7%/3,9%) und Oberklasse (- 6,0%/1,0%) zum Teil deutlich zurückgegangen sind.
Untersucht man die jeweiligen Marken, zeigt das Ranking vom Kraftfahrt-Bundesamt (KBA) seit Jahresbeginn eine ähnliche Anzahl von Gewinnern und Verlierern. Lada (-78,3%) und Mitsubishi (-73,4%) sind deutliche Verlierer, während MAN (+202,1%) und Suzuki (+144,4%) die großen Gewinner sind.
Gebrauchtmarkt noch sehr zurückhaltend
Der Gebrauchtwagenmarkt hat sich in den ersten Monaten dagegen noch nicht stabilisiert. Im Februar wurden mit 456.450 Neuzulassungen rund 2,1 Prozent weniger Pkw verkauft als im Vorjahr. Betrachtet man gesamte Kfz-Branche fällt das Minus mit 2,9 Prozent gar noch größer aus. Dennoch ist die erste Bilanz für Januar und Februar leicht positiv. Dies wurde auch durch den Januar bedingt, in dem generell viele Halterwechsel stattfinden. Bei den Pkw addieren sich Januar und Februar zu 947.043 Halterwechseln, was einem Plus von 1,0 Prozent entspricht, verglichen mit dem Vorjahresvergleichszeitraum. Das Kraftfahrt- Bundesamt (KBA) hat für die ersten beiden Monate in 2023 1.082.811 Kfz-Umschreibungen gemeldet und verzeichnet einen Zuwachs von 0,6 Prozent.
Noch kein Ende der Krise
Auch wenn sich der deutsche Pkw-Markt im Februar zwar mit einem leichten Wachstum präsentiert, hinkt dieser dennoch deutlich hinter den Ergebnissen aus dem Vor-Krisen-Jahr 2019 zurück. Im Februar 2023 wurden ganze 23 Prozent weniger Fahrzeuge neu zugelassen als noch im Februar 2019. Wie zu erwarten wächst der Markt für E-Autos weiter und bricht für Plug-in-Hybrid-Modelle ohne Förderung nahezu komplett ein. Es wird also ein spannendes Jahr auf dem Kfz-Markt.