Der neue VW Passat kommt im Herbst 2014
Weltpremiere für die achte Generation des VW Passat
Noch bevor der neue VW Passat im Oktober auf dem Autosalon Paris ausgestellt wird, veröffentlichen die Wolfsburger erste Daten und Bilder. Das Gezeigte weiß zu gefallen, denn der neue Passat ist ein komplett neues Auto mit viel High-Tech und Luxus an Board. Zudem soll es erstmals auch einen Hybrid-Antrieb geben. Der Preis wird im Vergleich zum Vorgänger jedoch nicht angehoben.
Anklopfen an der oberen Etage
Der Passat ist der unangefochtene Platzhirsch im Segment der Mittelklasse-Limousinen und Kombis. Zudem ist er mit 1,1 Millionen (2013) verkauften Einheiten jährlich die weltweit volumenstärkste Baureihe des Wolfsburger Autoherstellers Volkswagen. Damit diese Schlagzahl weiterhin gehalten werden kann, kommt in diesem Jahr die bereits achte Generation des Passats in den Handel. Und die soll es in sich haben. Denn die Vorrangstellung im mittleren Preissegment zu halten scheint nicht das einzige Ziel zu sein. Vielmehr will VW auch bei der Premium-Konkurrenz von Mercedes, BMW & Co. anklopfen und dort Kunden locken. Deshalb ist der achte Passat anders als sein Vorgänger kein bloßes Facelift, sondern ein komplett neu konstruiertes Auto. Durch die Änderung der Aufbauplattform konnten sich die Designer mehr Freiraum lassen. Und das zahlt sich aus: 85 Kilogramm Gewicht speckte der Neue im Vergleich zum Vorgängermodell ab.
Phaeton-Look und verlängerter Radstand
Optisch bleibt der Passat klassisch gezeichnet, VW wagt sich nicht an Experimente. Das Design erinnert an das frühere Luxusmodell Phaeton. Zudem wurde der Radstand um knapp 8 cm verlängert und misst nun 2,79 Meter. Das dürfte dem Komfort im Fahrzeuginneren zuträglich sein. Insgesamt erhöht sich die Länge des Passats jedoch nicht, sondern schrumpft faktisch sogar um 0,2 cm. Zudem wurde die Fahrgastzelle um gut 3 cm verlängert und der Passat um einen Zentimeter verbreitert. In die Karosserie wurden dezente Kanten und Knicke eingearbeitet, so dass der neue Passat flacher und breiter auf der Straße wirkt als er tatsächlich ist. Die schmalen Scheinwerfer sorgen für einen edlen, aber nicht extravaganten Look der Frontpartie.
Drei Ausstattungslinien stehen zur Wahl
Wie beim Vorgängermodell kann man beim neuen Passat zwischen drei Ausstattungsversionen wählen. Die günstigste namens Trendline macht den Anfang, darüber stehen die Comfortline und Highline. Bei letzterer erstrahlen serienmäßig sämtliche Scheinwerfer in LED-Licht, darunter auch Tagfahrlicht und Heckleuchten. Auf Wunsch kann das LED-Licht in zwei Stufen noch extra ausgebaut werden, damit sie mit spezieller Note für einen individuellen und besonders markanten Look sorgen. Bei der Top-Variante sorgen trapezförmige Chromblenden für eine sportliche Optik des Hecks. Bei der Sportserie R sind die Heckleuchten dezent abgedunkelt. Der Kofferraum des Kombis schluckt 650 Liter, bei umgeklappter Rücklehne sogar 1.780. Das sind 47 Liter mehr als beim Vorgänger. Auch bei der Passat-Limousine ist das Kofferraumvolumen gewachsen. 21 Liter mehr lassen sich nun verstauen.
Virtual Cockpit und Assistenzsysteme: Innen dominiert High-Tech
Der Innenraum des Passats wird eine Spur edler. Die Armaturenträger sind jetzt schlanker und auf „klassische“ Luftausströmer wurde gänzlich verzichtet. Diese finden sich nun als funktionelle Dekorelemente im gesamten Interieur verteilt. Ebenso finden sich im neuen Passat keine klassischen Armaturenanzeigen mehr. Stattdessen wurde ein Virtual Cockpit konstruiert, wie es auch bei verschiedenen Audi-Modellen zum Einsatz kommt. VW nennt es das Active Info Display, auf das mittels Software die verschiedenen Anzeigen generiert werden. Einzig die Symbolleuchten darunter sind klassische „Hardware“.
Mit dem Rear Seat Entertainment Package wird dem Käufer die komplette Bandbreite modernen Infotainments geboten. Mit einer Synchronisations-Software können Tablet-PCs und Smartphones gekoppelt werden und WLAN ist auch an Bord. Dazu gehört auch eine Tablet Halterung inklusive Stromanschluss. Zudem wurde viel Wert auf Assistenzsysteme gelegt: Area View ist eine Video-Parkhilfe, welche die Parksituation aus der Vogelperspektive zeigt. Zudem gibt es einen Park-Assist welcher den Passat selbstständig in Parklücken steuert. Sein „Bruder“, der Side Assist, hilft dann beim Ausparken: Er erkennt herannahende Fahrzeuge und warnt den Fahrer. Zudem soll ein Trailer Assist beim Rangieren und Manövrieren mit einem Anhänger helfen.
Ein Novum: Der Emergency Assist greift ein, wenn die Sensoren erkennen, dass keine Lenk-, Brems- und Beschleunigungsaktivitäten mehr durchgeführt werden, wenn der Fahrer also z.B. einschläft. Dann werden von dem System verschiedene Eskalationsstufen abgespult, begonnen mit einem Wachrütteln des Fahrers bis hin zu einem Nothalt.
Zehn verschiedene Motoren – darunter auch ein Hybrid
Antriebstechnisch stehen beim neuen Passat zehn direkteinspritzende Benzin- und Dieselmotoren zur Wahl. Die Leistungen variieren dabei von 120 bis 280 PS. Erstmals in der Geschichte des Bestsellers wird es auch einen Plug-In-Hybriden geben, der 50 Kilometer rein elektrisch zurücklegen kann (Leistung: 211 PS). Der stärkste Diesel soll 240 PS auf die Straße bringen. Preislich startet die Limousine bei 25.875 Euro. Für den Kombi Variant werden mindestens 26.950 Euro fällig. Der neue Passat kann ab sofort bestellt werden und wird im Herbst zu den Käufern rollen.